Beschreibung:

Hrsgg. in der Martin Engelbrecht'schen Kunsthandlung in Augsburg. Mit 48 kolorierten Tafeln (davon eine gefaltet), eine gefalt. tabellarische Tafel und 3 zusätzlichen kolor. Tafeln mit Tierdarstellungen. Insg. 52 Tafeln, davon 51 koloriert. 4to. Zinnoberroter Pappband der Zeit mit etwas Rückenvergoldung, geprägtem Rückenschild und Rotschnitt, 3 n.n. Bll., 44 num. Bll., S. 45-48, 5 Bll.

Bemerkung:

Nissen BBI 1011. Plesch Coll. 410. MykoLibri 985. Vgl. Pritzel 4510. Zweite Ausgabe, die erste erschien 1817 in 12 Heften. - Das mit prachtvollen Tafeln (u. a. von Josef Ignaz Hörmann) ausgestattete Werk über Giftpflanzen ist ein schönes Beispiel für den drucktechnischen Übergang vom Kupferstich auf den Steindruck. Die ersten 12 Tafeln sind kolorierte Lithographien, die übrigen Kupferstiche. "Die große Tradition des von Kupferstechern illustrierten Buches (in Augsburg) ging endgültig mit den naturkundlichen Werken von Jacob Hübner, Gottlieb Tobias Wilhelm und Carl Christian Wilhelm Juch zu Ende" (Gier/Janota, Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, S. 515). Juch (1772-1821) war Arzt, Chemiker und Pharmazeut, Schüler von Trommsdorff, Verfasser verschiedener naturkundlicher und pharmazeutischer Werke. Ab 1801 war er Prof. für Medizin und Chemie an der Universität Altdorf bei Nürnberg, später unterrichtete er in München und Augsburg. Bekannt wurde er durch seine kommentierte Übersetzung der "Pharmacopoea Borussica". - Auf dem fliegenden Vorsatzblatt eine ganzseitig angelegte Widmung von 1820, in schöner zeitgenössischer Handschrift, für den Lehrer Joseph Anton Geist an der "höhern Bürgerschule in Neustadt Kempten". Geist wurde in der Region als Autor des vielfach aufgelegten "Briefbüchlein für Werktagsschulen" bekannt. Verfasst wurde die Widmung vom "Koenigl. Baier. Local-Schul-Commissair u. Stadtpfarrer Joan Georg Nepomuc Gasser". - Beim Bezug des Einbands handelt es sich wohl um ein einfaches Buntpapier, das mit Zinnoberrot überstrichen wurde (Struktur scheint noch durch). Ecken etwas bestoßen, die Außengelenke teils mit Abschabungen. Die Tafeln alle sauber, nur ganz vereinzelt minimal fleckig. Die gefaltete Tafel 45 mit kleinem Einriß an der unteren Falzung. Textseiten stellenweise ganz leicht braun- oder fingerfleckig.