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ERSTE AUSGABE. - "Mit Pocahontas wird ein Gründungsmythos der Vereinigten Staaten enttarnt und auf drei Momente zurückgeführt: Rettung (die eschatologische Heilskomponente), Taufe (Zivilisierung als Anpassung an die Erobererrasse) und Tabak (als Rausch und ökonomische Komponente). Zusammen mit dem sexuellen Aspekt des interkulturellen Geschlechterverhältnisses ergibt sich so ein Fokusbündel der Geschichtsbetrachtung, Tiefbohrungen zu den Quellen und Querschnitte durch die verschiedenen kulturellen Schichten, in denen der Mythos an den historischen 'Umschnittstellen' verwandelt wieder auftaucht, von Onkel Tom bis Präsident Wilson, von Vachel Lindsay bis Neil Young, von der Jungfrau von Orléans bis Walt Disney. Mit Shakespeare erreichen die Verknüpfungen ihre breiteste Plattform. ... Unmöglich, die Fülle der Überraschungen anzudeuten, mit denen Theweleits schöpferische Lektüre aufwartet. Dort, wo er dabei auf seinesgleichen trifft, in der Arno-Schmidt-Forschung, wird das Vergnügen des zum Mitkombinieren eingeladenen Lesers zum reinen Genuß - auch und gerade desjenigen, der in der Bastelstube der Schmidt-Gemeinde nicht zu Hause ist." (Dorothea Dieckmann, NZZ 1999). Band II (von IV Bänden) "zeichnet die mythischen Geschichten um Medea und Pocahontas nach. Der ... Band ... untersucht, wie altgriechische 'Königstöchter', die von den Göttern dazu benutzt werden Nachwuchs auszutragen, dienstbar gemacht wurden und schließlich als mythische Figuren bis ins Zeitalter der Popkultur und der Werbung tradiert werden. Während ihr halbgöttlicher Nachwuchs sich am Ende gegen sie wendet und sich im Dienste der göttlichen Väter nützlich macht, sind die Königstöchter mit dem Verlust ihrer Kultur konfrontiert und bleiben als Opfer des männlichen Besitzanspruchs und Landeroberung zurück, ein Schicksal, was scheinbar nur bei Medea durch den Mord am eigenen Kind gewendet werden kann. Klaus Theweleits legendäre Pocahontas Reihe spricht auch immer noch aktuelle Gender-Fragen an und rührt dabei an tradierten Frauenrollen." (Verlag). - Klaus Theweleit (geb. 1942 in Ebenrode, Ostpreußen), Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller. - Kosch3 XXII,285. - Layout u. Satz: Doris Kern, Frankfurt am Main. - Einbandentwurf: Wolfgang Scheffler u. Michel Leiner, unter Verwendung eines Bildes von Monika Theweleit-Kubale aus der Serie 'Cremant-Collagen'. - Min. Gebrauchsspuren.