Beschreibung:

"Ein Werck, das mit etlichen hundert netten und zierlichen Figuren ausgezieret,..." - Titel in Rot und Schwarz, mit großer gest. Vignette. Zweispaltiger Text mit 400 kleinen Holzschnitten sowie Register der lateinischen und deutschen Namen. Folio (ca. 35,5 x 22 cm). Pappband des 19. Jahrhunderts mit Kiebitzpapier-Bezug, 8 Bll., 1224 Sp., 19 Bll.

Bemerkung:

Erste deutsche Ausgabe. Brüning 3787. Ferchl 307. Schelenz 488. Vgl. Ferguson II, 22. Poggendorff I, 1417 (franz. Ausgaben). Nach der dritten (stark vermehrten) französischen Ausgabe ins Deutsche übersetzt von Christoph Friedrich Richter. Originaltitel: "Traite'universel des drogues simples". - Lemery (1645-1715) begann seine Ausbildung als Apothekerlehrling und entwickelte sich zu einem bedeutenden französischen Mediziner und Chemiker, der seine Chemielehre bereits stark von der Alchemie abgrenzte. Für kurze Zeit war er Schüler von Glaser am Jardin du Roi (siehe Nr. 14). "Lemery quickly achieved fame as a remarkably clear and attractive lecturer and experimentalist, and his "Cours de Chymie", first published in 1675 as a small octavo volume, was phenomenally successful" (Read, John. Humour and Humanism in Chemistry. London, 1947, p. 116). "Lemery's chief contributions to pharmacy were his two complementary works, the "Pharmacopée universelle" and the "Traité des drogues simples". ... They represent a comprehensive dictionary of pharmaceuticals" (DSB VIII, 174). "Mit ihm begann im Grunde die moderne Phytochemie, darunter ihre Verarbeitung zu Extrakten (Resina s. magisterium Jalappae, Rhabarber-, Opium-, Aloe-Extrakt, Panchymagogum), äther. Ölen, Wässern (darunter Eau de la reine d'Hongrie), Weingeist, Flor. Benzoes, schließlich die Tiere... und ihre Destillation z. B. zu englischen Tropfen" (Schelenz). - Rücken unter Verwendung alten Materials fachgerecht erneuert, mit neuem goldgepr. Rückenschild auf altem Papier. Deckel mit Knickspuren/Quetschfalten, teils berieben und an den Kanten abgeschabt. Beide Spiegel mit alt montierten Drucken: vorn eine teilkolor. Lithographie von B. Hummel (antikes Motiv), im Rückdeckel der Kupfertitel von Martin Luthers "Die Propheten alle Teutsch", Tübingen 1591. Exlibris eines Apothekers auf dem flieg. Vorsatzblatt, ebenso Stempel eines Arztes, auch auf Vortitel und verso. Innen breitrandig und sauber, nur ganz vereinzelt ein paar Fleckchen, leichte Bräunung des Papiers.