Beschreibung:

Folio (34 x 23 cm). 280 (st. 290) Blatt mit 117 (statt 118) großen Textholzschnitten nach Leonhard Beck (77), Hans Burgkmair (13), H. L. Schäufelein (20) u.a., die ersten 5 Holzschnitte sowie ein weiterer alt koloriert. Pergamenteinband.

Bemerkung:

*Ohne das Blatt P4 (Holzschnitt 117) und P5 (weißes Blatt) und ohne den Nachsatz nach dem Ende des Textes mit 8 Blatt Index bzw. Personenschlüssel. - Zweite, resp. erste öffentliche Ausgabe nach dem Privatdruck von 1517. Das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegebene und mitverfasste Werk "Theuerdanck" erzählt Episoden aus Maximilians Leben: Die Reise zu seiner Braut Maria von Burgund im Jahre 1478, die als fiktive Brautfahrt des Ritters Thewrdanck zu Fräulein Ernreich in Reimpaaren erzählt wird. Im Mittelpunkt der allegorischen Erzählung in der Art des mittelalterlichen Epos steht der Kaiser selbst als ritterlicher Held. Die Erlebnisse des Ritters werden in 118 Kapiteln erzählt, denen jeweils ein Holzschnitt vorangestellt ist. Melchior Pfinzing brachte die Textvorgaben in die endgütige Reimfassung. Für den Satz des Werkes wurde eigens auf Basis einer von Vinzenz Rockner entwickelten Kanzleischrift eine Drucktype geschaffen, die sich durch lange Ober- und Unterschleifen auszeichnet. Die Schrift des Werkes setzte sich unter dem Namen Theuerdank im 16. Jahrhundert für längere Zeit durch und wird heute als Vorstufe der Fraktur angesehen. Der Theuerdank stellt eine der wichtigsten Quellen für die Kenntnis der ritterlichen Gebräuche und Sitten sowie von Turnieren und Festlichkeiten im ausgehenden Mittelalter dar. - Der eigentliche Text ist bis auf das Blatt P4 (und das leere Blatt P5) vollständig. Gelegentlich mit alter Randverstärkung. Die ersten 8 Blatt in der unteren Ecke etwas fingerfleckig gelegentlich mit ein paar Braunfleckchen, 3 Blatt partiell mit alter Randverstärkung. Insgesamt recht sauber und ordentlich erhalten in einem alten Pergamenteinband des 17. oder 18. Jahrhunderts.