Beschreibung:

94 Seiten; 21 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; der illustr. Einband etwas berieben u. m. kl. Lagerspuren. - erstes Blatt mit WIDMUNG (an Reinold Nohal / Paris Bar Berlin) und SIGNIERT von Autor J.P. Jacobs. - Jean-Paul Jacobs (1941?2016), luxemburgischer Schriftsteller und Lyriker (wiki-Kurzeintrag). // ... Grande Conne, rief er, oh komm in den Grünen Salon, in dem einst die Kapriziösen saßen! Wir wollen stöhnen und seufzen und Ärgernis erregen! Komm, wir wollen uns winden und uns verschämt in die Ecken stellen, dort, wo einst die schleimigen Kapriziösen in ihren Putenhäuten standen! OH KOMM! OH KOMM, MEINE SÜSSE FABERGE-HURE!!! Wir wollen uns zerfleischen und an die alten Sonatinen denken! Wie gerne haben wir uns früher hier die Biere gegenseitig ins Gesicht geschüttet und uns von den versteinerten Prinzessinnen erzählt! OH KOMM! Niemand antwortete. Taumelnd verließ er das düstere Haus. Ein paar Stunden später betrat er, immer noch bleich und unkenntlich, den Zwiebelfisch, trank drei Flaschen Champagner und bestellte sich einen Bischof ä la Turque, also einen der fickt, ohne zu meckern. Der Bischof wurde gebracht, aber er gefiel ihm nicht. Nehmen Sie diesen Bischof weg, sagte er pikiert, und bringen Sie mir ein Air de Bravour tres a la Hollandaise! Die Köchin roch nicht gut, und der Papagei fiel von der Stange. Kurios, kurios, murmelte der merkwürdige Gast. Als der erste Stern vom Himmel fiel, stieg die blaue Schäferin von Paganini und kämmte sich die Haare. Wenn Sie ein durchsichtiges Kleid tragen würden, sagte er, dann wären Sie unsterblich. Schade um mich, antwortete die Schäferin und rammte ihm eine Fußspitze in den Mund. Und X sagte zu ihrer Freundin Z, die gerade auf ein Tässchen Mauseblut vorbeigekommen war, ich glaube, Liebste, wir müssen Rossini, Paganini und all diese Typen mal einladen. Eine gute Idee, sagte Z, aber wäre es nicht besser, wir häkelten noch eine Weile, denn das Häkeln ist mir süß, und ich kann dabei so schön an den Tod denken. Nein, sagte X, vergiß deinen bittersüßen Abschied vom Leben, laden wir lieber all diese irren Typen ein, machen wir uns einen schönen Abend, so wie die Demoiselles d'Avignon! Und dann umarmten sich beide und rochen ein wenig an ihrem neuen Hündchen. Der Butler stand etwas hilflos und geziert in seinen schwarzen Nylons an eine Säule gelehnt. Die Strapse und die Mailänder Stöckelschuhe schmückten ihn mit einem leicht alpinen, vorweihnachtlichen Glanz. Erkälten Sie sich nicht, sagte die vorbei rauschende, frisch gepeitschte Zofe, ziehen Sie lieber diese Pfauenfeder hier an; es wird immer kälter, und viele, viele Pharaone werden auferstehen und uns merkwürdige Geschichten erzählen. ? (Seite 2/3)