Beschreibung:

40 Seiten; 23 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Seiten etwas nachgedunkelt; Vorsatz mit Stempel "Prof. Dr. J. H. Schultz". / Johannes Heinrich Schultz (* 20. Juni 1884 in Göttingen; ? 19. September 1970 in West-Berlin), meist kurz J. H. Schultz genannt (und oft I. H. Schultz geschrieben), war ein deutscher Psychiater, schulenunabhängiger Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Weltberühmt wurde Schultz durch die Entwicklung des Autogenen Trainings zu Beginn der 1930er Jahre, worüber er, ebenso wie über die Theorie der Hypnose, Vorlesung hielt. ... (wiki) // Wilhelm Oskar Fritz Giese (* 21. Mai 1890 in Charlottenburg; ? 12. Juli 1935 in Stuttgart (nach anderen Angaben Berlin)) war ein deutscher Psychologe, der sich insbesondere mit der Psychotechnik befasste. Daneben hat er als einer der ersten die Erkenntnisse der Tiefenpsychologie methodisch in die psychologische Diagnostik eingebaut und sich mit Fragen der Literatur, Arbeit, Sportmedizin und Musiktherapie beschäftigt. ... (wiki) // " ... Die immer und immer wieder angeschnittene Frage nach der inneren Struktur unseres unterbewußten Lebens, unserer Triebe und lebensbestimmenden Energien, wird von hier aus beleuchtet. Vergessen wir nicht, daß alle Abspaltungen - seit Adler oder Jung oder auch Stekel - von hier den Ausgang nahmen, so daß es heute dem Fernerstehenden nicht leicht gemacht ist, Beurteilungen der Psychoanalyse nach richtig oder falsch zu teilen. Erinnern wir uns nur der Kontroverse um den Libidobegriff, so ist mit einem Wort gekennzeichnet, worum es sich dreht: Gerade die Geschichte dieses Begriffs (ich erinnere auch an Jungs Darstellungen) ist letzten Endes eine Geschichte des Kampfes der psychoanalytischen Richtung mit den Gegnern - wie im eigenen Hause. Dieser Kampf wäre kaum vorteilhaft geworden, wenn nicht der Kern der Entdeckungen Freuds so überlegen real und heuristisch wertvoll zugleich (was ja nicht dasselbe sein muß) gewesen wäre. Heute sind die dreißig Jahre, die Gustave le Bon zum Durchdringen jeder neuen Lehre ansetzt, verstrichen und in den letzten Zeiten sind außerordentliche Annäherungen erfolgt. Man gedenke der Wirkungen auf die Psychiatrie und Neurologie, aber auch Pädagogik und Kunstwissenschaft. Sogar die offizielle Psychologie fand Anregungen und Gesichtspunkte, die sie ohne Psychoanalyse - trotz innerer Gegnerschaft - schwerlich je gefunden hätte. In solcher Tatsächlichkeit wesentlichen Fortschritts wird allerdings die Psychoanalyse nicht umhin können, eine gewisse Toleranz ihrer Grundbegriffe und Leitsätze zu ertragen. Es scheint so, daß gerade die Übertragung auf das Wirtschaftsleben manches Schlaglicht werfen könnte. Eine engere Orthodoxie der Lehrmeinung muß dort scheitern und kann auch gegebenenfalls dazu führen, daß neue Abspaltungen zutage treten. Dieses negative Ergebnis wäre zu bedauern. Das Vorbild des Begründers der Psychoanalyse ist in dieser Beziehung von ergreifender Bedeutung und wer nicht allzu befangen blieb in lügenhafter Tradition, wird in den letzten Veröffentlichungen Freuds - so im "Jenseits des Lustprinzips und vor allem dem "Ich und Es - jene wahrhaft großzügige Erkenntnis wiederfinden, jene königliche Kunst des Aufbauens, die von je und auf allen Gebieten das Genie eines Meisters vom bloßem Glauben der Jüngerschaft geschieden hat: das Fallen-lassen-können eines früheren Leitgedankens oder das Erweitern einer vormaligen Lehrmeinung. Diese grundsätzliche Voraussetzung muß gemacht werden, wenn man Anwendungen auf neue Gebiete sucht und es kann auch der Psychoanalyse hiebei ergehen, wie jeder Wissenschaft, daß sie am neuen Stoff ihr Wissen modifiziert. Das starre Übertragen von Dogmen kann nicht im Sinne der Sache liegen. ? " (Seite 5)