Beschreibung:

131 Seiten; 24 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband mit Läsuren; u. stw. leicht fleckig; angerissen; Lagerspuren; Seiten unaufgeschnitten; Einband u. Seiten gering nachgedunkelt; Titelblatt mit hs. Besitzvermerk. - INHALT : I. Vorbemerkungen. ------ II. Übersicht des Milieus und der Krankengeschichte ------ III. Die Verführung und ihre nächsten Folgen. ------ IV. Der Traum und die Urszene. ------ V. Einige Diskussionen. ------ VI. Die Zwangsneurose. ------ VII. Analerotik und Kastrationskomplex. ------ VIII. Nachträge aus der Urzeit - Lösung. ------ IX. Zusammenfassungen und Probleme. // " ... Eine der Mitteilungen des Patienten wird uns den Weg zum Verständnis der Charakterveränderung bahnen, die während der Abwesenheit der Eltern im entferntem Anschluß an die Verführung bei ihm hervortrat. Er erzählt, daß er nach der Abweisung und Drohung der Nanja die Onanie sehr bald aufgab. Das beginnende Sexualleben unter der Leitung der Genitalzone war also einer äußeren Hemmung erlegen und durch deren Einfluß auf eine frühere Phase prägenitaler Organisation zurückgeworfen worden. Infolge der Unter-drückung der Onanie nahm das Sexualleben des Knaben sadistischanalen Charakter an. Er wurde reizbar, quälerisch, befriedigte sich in solcher Weise an Tieren und Menschen. Sein Hauptobjekt war die geliebte Nanja, die er zu peinigen verstand, bis sie in Tränen ausbrach. So rächte er sich an ihr für die erfahrene Abweisung und befriedigte gleichzeitig sein sexuelles Gelüste in der der regressiven Phase entsprechenden Form. Er begann Grausamkeit gegen kleine Tiere zu üben, Fliegen zu fangen, um ihnen die Flügel auszureißen, Käfer zu zertreten; in seiner Phantasie liebte er es, auch große Tiere, Pferde, zu schlagen. Das waren also durchwegs aktive, sadistische Betätigungen; von den analen Regungen dieser Zeit wird in einem späteren Zusammenhange die Rede sein. Es ist sehr 'wertvoll, daß in der Erinnerung des Patienten auch gleichzeitige Phantasien ganz anderer Art auftauchten, des Inhalts, daß Knaben gezüchtigt und geschlagen wurden, besonders auf den Penis geschlagen; und für wen diese anonymen Objekte als Prügelknaben dienten, läßt sich leicht aus anderen Phantasien erraten, die sich ausmalten, wie der Thronfolger in einen engen Raum eingesperrt und geschlagen wird. Der Thronfolger war offenbar er selbst; der Sadismus hatte sich also in der Phantasie gegen die eigene Person gewendet und war in Masochismus umgeschlagen. ? " (Seite 24)