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Beschreibung:
151 S. ; 21 cm; fadengeh. Orig.-Pappband mit illustr. OUmschlag.
Bemerkung:
Gutes Exemplar. - Vorsatz mit WIDMUNG (in Russisch) und SIGNIERT von Jurij Mamlejew. - Dem Greis Mirajedow jagt der Gedanke, daß sein über alles geliebter Körper nach dem Tode der Fäulnis preisgegeben ist, das blanke Grausen ein. Folglich feiert er nach seinem Dahinscheiden in Gedanken nekrophiie Orgien mit seinem Radaver, um ihn dadurch für immer zu bewahren. Rein Wunder, daß ein neuer Messias, Panarelj genannt, in unsere finstere Welt kommt, um die Menschen vor dem Satan zu retten. Doch keiner begreift, wozu man eine Rettung braucht, obwohl der Sohn Gottes vorzugsweise Ratzen und Hunde von den Toten auferweckt, um seine Glaubwürdigkeit zu beweisen. Einzig die Angehörigen einer Sekte, die »Gnostiker der Finsternis«, die Anhänger der Hölle, beginnen den Messias zu lieben. Aus Rache für ihre Niederlage töten sie ihn und fressen ihn auf. Und des armen Ilja Sadownikows Schicksal ist es, sich den Menschen und der Welt total zu entfremden, denn er ist in eine Art »postgöttliche Anti-Realität« gestoßen, in eine ungeheure letzte Romödie, wo alles nur mehr unbegreiflich ist. Dieser groteske Roman ist eine einzige Provokation, ein surrealer Schock, ein apokalyptischer Krimi - aber hinter dem absurden Humor, mit dem das Grauen und das Leiden der monströsen Figuren beschrieben wird, steht die Todesangst, die quälende Suche nach der Lösung des ewigen Rätsels. (Verlagstext) // " ... Sein Blick ruhte starr und stumpfsinnig auf seinem Hintern. In gewisser Hinsicht hatte sich der Alte in einen Kunstreiter im unsichtbaren Raum verwandelt. In seinem verflossenen, langjährigen Leben hatte sich Mirojedow - das war der Name des Alten - hauptsächlich damit beschäftigt, zu spucken, in das Antlitz Gottes zu spucken, das in Gestalt einer Ikone unter einem Blumentopf an der Wand seines Zimmers hing. In jüngster Zeit war ihm tatsächlich - wie um ihn in Versuchung zu führen -anstelle von Gottes Antlitz ein Katzenmaul auf der Ikone erschienen, noch dazu mit einer Zigarette zwischen den Zähnen. Nur die Inschrift war unverändert. "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht." Diese in Verbindung mit dem Katzenmaul besonders unverschämte Inschrift belustigte Mirojedow außerordentlich. Bisweilen tanzte er einsam und fröhlich rings um diese "Ikone", daß die Wanzen unter seinen watschelnden Füßen nur so knackten. Manchmal winkte er dem unsichtbaren Schöpfer mit einem Taschentüchlein zu. Es kam ihm nämlich merkwürdig vor, daß Katzen und der Schöpfer der Welt ein und dasselbe sind, und daher versuchte er auch hin und wieder, sie am Schwanz zu reißen. Und brach dabei in ein entsetzliches Jammergeheul aus. Aber damit war es nun auch vorbei. Der eigene Tod kam ihm viel wesentlicher vor als die Existenz Gottes. Er sah den Tod in den leeren Augen der Fenster, im Abgrund, der sich am Himmel auftat. Das Haar stand ihm zu Berge. In seinem ganzen schweißgebadeten Körper spürte er das Nahen des Todes. " (Seite 6) ISBN 9783701708239