Beschreibung:

209 Seiten; 22 cm; fadengeh. Halbleinenband d.Zt.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband minimal berieben; Seiten und Schnitt etwas fleckig. - Mit Bibliotheksstempel "Hofbibliothek Kleinheubach". - Nikolaus Federmann (* 1506 in Ulm; ? Februar 1542 in Valladolid, Spanien) war Handelsagent, Konquistador, Entdecker und Feldhauptmann der Welser. Federmann unternahm vom Golf von Venezuela aus bereits im September 1530, ohne Erlaubnis von der Audiencia in Santo Domingo, einen Entdeckungszug mit 110 Fußsoldaten, 16 Reitern und 100 Indianern ins nördliche Stromgebiet des Orinoco, um das "Südmeer" zu finden. Sein Ziel, einen neuen Handelsweg nach Asien zu erschließen, erreichte er nicht. Am 17. März 1531 kehrte er mit 5565 Pesos Gold wieder nach Coro zurück. Dalfinger verbannte ihn aufgrund der unerlaubten Expedition für vier Jahre nach Europa. Später rückte ihn sein als Indianische Historia erschienener Reisebericht in ein so gutes Licht, dass er als Generalkapitän eingesetzt wurde und 1534/35 mit dem neuen Statthalter Georg Hohermuth von Speyer erneut nach Venezuela ging. 1536 unternahm er eine zweite Expedition auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado. Dabei gründete er die Stadt Riohacha in Kolumbien. Er zog zunächst am Ostrand der Kordillere entlang. Dabei folgte er den Spuren Hohermuths, wich aber einer Begegnung aus. Er überschritt den Río Arauca und den Río Meta und erreichte 1539 die Hochebene von Bogotá. Dem Salzhandelsweg folgend erzwang er den Übergang über die eisigen Anden und stieß auf die Spuren der Hochkultur der Chibcha, deren Reich indessen bereits von Jiménez de Quesada zum größten Teil erobert und besetzt worden war. Gemeinsam mit diesem und dem spanischen Konquistador Sebastián de Belalcázar gründete er die Stadt Bogotá. Dem Rio Magdalena folgend gelangte er bei Santa Marta wieder an die Atlantikküste. Am 8. Juli 1539 verließ Federmann die Neue Welt und reiste über Jamaika und Kuba zurück nach Europa. ? (wiki) // ... Und als ich mich den ersten tag Octobris, Anno etc. im dreisigisten, bei einem wasserflus Tocuio gehaissen, dahin wir eben spat kamen, nider thette, wölcher flufs in aim thal fast schnell lauffet, auch groß und tieff ist, machten wir auß den Rodellas oder Tartschen so das fußvolck zu ihrer defensa, wehre und beschutzung tragen, einen floß sampt etlichen bäumen, so wir darzu ab-gehawen, darauf! unsern plunder, sampt den Christen, so nit kundten schwimmen vberfurten, den floß mit stricken von einem ort oder gestatt zum andern ziehend, dann ihn die schnelle und der gewaltig lauff des Wassers abgefüret hette. Und als wir das volck gesagter gestalt, und die rofs überschwemmendt, mit genug mühe und gefahr, über das wasser gebracht, und die nacht ahngefallen was, thetten wir uns gleich am wasser nider, uns gantz kains Unfalls des wassers besorgende, kam umb mitnacht ungefähr, der fluß des wassers so hoch angeiauffen, dann es wie wir achteten, im gebürge geregnet, wol bey uns nit ungewittert, das er zu uns uff die höhe [30] stige, welchs wol zwaier mann höher dann er am abent, als wir ihm überraist, gewachsen was umblieff also die höhe darauff wir lagen, das wir von ihme gleich ayner Insel, umbgeben, allso hette er sich außgebraittet, entfüret etlichen meines volcks, so in der nidere gelegen, ihren plunder, klaider und speiß, ehe und sie des wassers ahnlauff gewar wurden, es schwemmet uns auch zwei Rofs wol ein viertheil meil wegs von dem leger abwerts. Also das unser bestes remedio oder yorteyl wäre, allen plunder auff die bäume zuhencken, so best wir mochten, und uns der höhe behelffen, dann wir darabe nicht kundten, und so gott hette verhengt, das es noch drei stunden were ahngeloffen, hette es uns mercklichen schaden geboren, und ohne zweiffei, das niemant denn der sich auff den bäumen enthalten, were davon kommen. Als es aber Gott, gefiel, dem sei lob, weret es kaum bey fünff stunden, und name so vast und eilends wider abe, alls es hette zugenommen, allso das morgens vor mittag, das wasser so klein als vor, und der außgerunnen fluß, so uns hette umbgeben, schon verloffen was. ? (Seite 24) // " ... Und als wir nun aber fortschifften, und auff den ein und zwein-tzigsten tage des Mayen, vorgemeldts Jars, die Inseln Acores, so vierthalb hundert meiln von Sibillia inn Hispania gelegen, dem khönig von Portugal gehörend, unther siben Inseln, so vil seind ir, eine Latercera geheissen, erreichten, und das port namen und alda ahn-furen, und uns daselbst mit proviandt zu fürsehen, dann wir über gewonliche zeit eins tails auß widerwindt und fortuna oder unge-witter, thails auch auß Calma und abgang des windts und gar zu stillem wetter, das uns nicht kundte fort werffen, abgang und gebreche an wasser und Mandament oder speiß ahnflengen empfinden. Nun aber funden wir in diser Insel grossen hunger, allso das auch die innwoner derselbigen sich gen Portugal vil haben müssen verhausen und hungers nott leiden, dann solches hungers wäre ursach, das den vor vergangnen winter das getraid in Portugal, und daselbst hungerige Jar geweßt, verfürt, und dise Insel zu gar entblößt worden. Alls wir aber unns sovil wir mochten, durch gute freunde, so der Patron unsers [120] schiffs daselbst hette, umb reyliche bezalung, unns ettvvas versahen, darmit wir neben eingezogener Ordnung, die mit der proviandt oder speiß, muste gehalten werden, darmit wir in Hispanien und ahn die begerten port zukomen versahen, dahin wir, wie vor ahngezaigt, noch vierthalb hundert meilen hetten, welche bei zimlichem windt in zwölff tagen geschiffet werden. Als uns aber, wiewol wir mit guttem winde aufffuren, das glück zuwider was, und umb gebrechen ahn vvindt, den wir hetten, bei neun tagen in Calma und gantz ohn allen windt im Mör zu schiffe lagen, und erst auff den neündten tage Junii, das was am sechszehenden tag, nach dem wir in der Insel Latercera außgefa-ren, das erst lande von Portugal Cabo sant Viceme genennet, erkanten, und die Costa oder gestade del Algarbe abfuren, unser raiß zu Continuieren oder volstrecken, daran uns aber der winde verhindert, und also an ainem Port von Portugal, Faro gehaissen, ahnfuren, dann der gebreche und abgang der Proviandt oder speiß, lenger dilation oder zeit das schiff zuspeisen nit erlitten mochte werden. ? " (Seite 84 / 85)