Beschreibung:

184 S.; 160 S.; Illustrationen; 20 cm; fadengeh. Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; nachgebunden mit einem Pappband aus neuerer Zeit; Seiten innen stw. gering fleckig. - In Frakturschrift / (2 Teile in 1 Band). - TEILBAND: 1. bis 10. Gesang (!). - Der Messias. Ein Heldengedicht ist ein religiöses Epos in 20 Gesängen von Friedrich Gottlieb Klopstock. Er veröffentlichte das umfangreiche Werk fortlaufend von 1749 bis 1773. Der Autor verwendet als erster in der deutschen Literaturgeschichte durchgehende Hexameter und lehnt sich somit an die Epen Homers (Ilias und Odyssee) an. Inhaltlich eröffnet Der Messias in Deutschland die Epoche der Empfindsamkeit. ... Klopstocks Epos gestaltet in 20 Gesängen und nahezu 20.000 Versen die Passionsgeschichte Jesu und dessen Auferstehung nach dem Matthäusevangelium, Kap. 26-28 (bzw. dem Markusevangelium Kap. 14 und dem Lukasevangelium Kap. 22) beginnend mit seinem Gebet auf dem Ölberg. Die Ereignisse des in wenigen Kapiteln auf Jesus konzentrierten Fabel-Kerns erweitert der Autor um Parallelhandlungen (Maria, Portia, Thomas u. a.) und um mit vielen Bildern wortreich ausgemalte transzendentale Szenen nach Motiven aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie der Apokalypse: Die Personen werden begleitet von Engeln, die einen kosmischen Krieg gegen die Dämonen des Höllenreichs austragen. Die ersten beiden Gesänge stellen die Lager in ihrer Polarität vor: Im ersten beschreibt der Autor Gabriels Reise durch das Weltall zu dem von Erzengeln gebildeten Hofstaat Jehovas. Der zweite Gesang schildert Satans dunkle Gegenwelt mit ihren Dämonen. Sie kämpfen um die Seelen der Menschen, die oft wie von übernatürlichen Kräften geführte entindividualisierte Wesen erscheinen. Die Verführung zum Bösen wird sowohl an Engeln als auch Menschen demonstriert: z. B. an dem in Sünde gefallenen, reuigen Abbadona, der sich im Lauf der Handlung immer wieder dem leidenden Jesus und göttlichen Bezirk zu nähern sucht (v. a. 2., 5., 9. Gesang), oder an der Judas-Geschichte. Der Autor setzt beim Auftritt bzw. der Erwähnung vieler Personen und bei Bezügen auf ihre Lebensgeschichten die Kenntnis des Alten und Neuen Testaments voraus. Bei den von ihm erdichteten surrealen Szenen beruft er sich auf Mitteilungen seiner Muse Sionitin, der Seherin Gottes. Oft wird das Geschehen aus beiden Quellen gespiegelt, indirekt beschrieben, so erlebt der Leser die Jünger Jesu anfangs mit den Augen ihrer Schutzengel, die mit dem Engelboten über sie sprechen, oder in der Beobachtung einer anderen Person, z. B. Petrus Verleugnung aus der Perspektive Portias (6. Gesang). Eingearbeitet in solche Gespräche sind Informationen beispielsweise über Jesus Lebensgeschichte und über die Charaktere seiner Jünger (3. Gesang), aber auch frei erfundene Figuren. Wie in einem großen Mysterienspiel betreten immer wieder die Seelen alttestamentlicher Figuren, z. B. der Urväter und Urmütter, der Propheten, der Könige, aber auch der zum Zeitpunkt der Kreuzigung noch ungeborenen zukünftigen Christen die Szenerie. / INHALT : Erster Gesang: Das Himmelreich ------- Zweiter Gesang: Die Hölle ------- Dritter Gesang: Die Jünger und ihre Schutzengel ------- Vierter Gesang: Abendmahl und Judas Verrat ------- Fünfter Gesang: Gebet in Gethsemane ------- Sechster und siebenter Gesang: Gefangennahme und Gericht ------- Achter bis zehnter Gesang: Kreuzigung.