Preis:
70.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
70.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Paket / DHL-Paket
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
233 Seiten; zahlr. Illustrationen ; 31 cm; fadengeh. Orig.-Pappband m. illustr. OUmschlag.
Bemerkung:
Sehr gutes, sauberes Exemplar. - Aus der Bibliothek von Prof. Gerhard Fichtner. - Titelblatt SIGNIERT von Margarete Hannsmann. - Diese Malbriefe an eine Dichterin lassen nicht nur an einer ganz besonderen Liebesbeziehung des "größten europäischen Holzschneiders der Gegenwart" (Georg Schmidt) teilhaben. Sie illustrieren auch HAP Grieshabers politisches Engagement in der "Welt von gestern", die wir eben erst verlassen haben. (Verlagstext) // Margarete Dorothea Hannsmann (geborene Wurster, * 10. Februar 1921 in Heidenheim an der Brenz; ? 29. März 2007 in Stuttgart) war eine deutsche Schriftstellerin, die auch unter dem Pseudonym Sancho Pansa veröffentlichte. ? Ab 1967 war sie Lebensgefährtin von HAP Grieshaber. Nach dessen Tod 1981 lebte sie zunächst in Griechenland, zuletzt lebte sie in Stuttgart. ? Hannsmann engagierte sich in der Friedens-, Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung und war unter anderem ab 1984 Mitglied des P.E.N.-Präsidiums. ? (wiki) // Gezählt habe ich meine Malbriefe nicht. Einmal sagte Grieshaber: "Es mögen wohl an die Zehntausend sein, die von der Achalm in die Welt geflattert sind. Augenblickseinfälle, zweckfrei, statt eines Skizzenbuchs, das Ansprüche stellt." Der Zweck stellte sich beim Empfänger ein: Freude. Herzklopfen. Jahre später ein leises Bedauern: "Die Malbriefe sind ein selbständiges Oeuvre neben den Holzschnitten." War die Wasserfarben-Vergänglichkeit, die Verstreuung von Unikaten sein Preis für die Dauer von Auflagendrucken? Immer hat er ein Glück gesucht, das gleichzeitig ein Stachel im Fleisch war. Meinen ersten Brief gab Grieshaber mir, geschmückt mit Bleistiftblumen, nebst etlichen anderen Briefen zurück, bevor er starb. Also stelle ich ihn an den Anfang, nicht ohne Widerstreben. Beginn der Malbriefe an mich, ihre Entwicklung, standen unter einem besonderen Stern: Johannes Poethen und ich kamen aus Griechenland, wo wir den Ausbruch der Militärdiktatur miterlebt hatten, auf die Achalm; Poethen wissend, ich ahnungslos, wem wir gegenüberstanden: Grieshaber vereinigte sofort uns drei für einen ENGEL DER GESCHICHTE, seiner Zeitschrift, in der Kunst und Literatur, unregelmäßig, dem Anlaß entsprechend, mit jeder Nummer eine Aufgabe erfüllen sollten. Die anfänglichen Malbriefe zeigen, wie aus dem Einfachsten etwas höchst Kompliziertes wurde: Grieshaber, vom coup de foudre (wie er es nannte) getroffen und der hohe Ernst des ENGEL-Auftrags befanden sich im Widerstreit, daher die gedrängte, variierte, vermischte, verwischte Mythensprache: Verschlüsselung, Beschwörung, Werbung, Abwehr, Camouflage. Grieshaber be-herrschte das Einmaleins des Partisanen. Erschwerend die wachsende Freundschaft mit Poethen. Nahezu alles hatte doppelte Böden; beide Männer, im griechischen Kosmos zu Hause, spielten mit den Metaphern, was ich erst mühsam lernen mußte. Es war nur ein kleiner Schritt von den griechischen Arbeitern der Glasfabrik in Porz am Rhein, die Grieshaber Kapitän nannten, während er sein "attisches Ungeziefer" auf riesige Schwimmbad-Glasfenster malte, die sofort gebrannt werden mußten, bis zum Kapitän Gris, einer Schattenspielfigur des griechischen Widerstands gegen die Türkenherrschaft, und weiter zurück, zu Kapitän Odysseus, der uns zu seinen Schiffsleuten ernannte, Steuermann und Maat. Manchmal klingelte der Eilbriefträger dreimal am Tag. Noch immer hielt das Sie in der Anrede die Balance konsequent aufrecht. ? (Margarete Hannsmann im Vorwort) ISBN 9783421031037