Beschreibung:

212 S., mit Illustrationen, 8° OKarton

Bemerkung:

Buch in sehr guter Erhaltung, Einband vorwiegend sauber und unbestoßen, gering lagerspurig, Seiten hell und sauber, ohne Einträge, Johann Ulrich Megerle wurde am 2. Juli 1644 als Sohn eines Gastwirts in Kreenheinstetten bei Meßkirch in Baden geboren, besuchte dort die Lateinschule und kam 1659 zu den Benediktinern nach Salzburg. 1662 trat er in das Augustinerbarfüßerkloster Maria-Brunn bei Wien ein, wurde 1668 zum Priester geweiht und hielt sich dann im Mutterkloster in Wien auf. 1670 ging er nach Taxa bei Augsburg als Sonn- und Feiertagsprediger am Wallfahrtsort Maria Stern. Von dort wurde er 1672 als Prediger in der Augustinerkirche nach Wien zurückberufen und 1677 von Leopold I. zum kaiserlichen Prediger ernannt. 1680 wurde Abraham Prior in Wien, 1683-88 war er Kanzelredner in Graz, 1689 wurde er Provinzial der deutsch-böhmischen Ordensprovinz. 1686, 1689 und 1692 reiste er in Ordensangelegenheiten nach Rom und kehrte 1695 endgültig nach Wien zurück, wo er sich schon während der Pestepidemie 1679 und der Türkenbelagerung 1683 mit größtem persönlichem Einsatz für die Bevölkerung einen Namen gemacht hatte. Seine temperamentvollen Predigten fanden massenhaften Zulauf aus allen Schichten; zahlreiche Einzeldrucke der Kanzelreden kursierten als Flugschriften. Thema ist immer das Anprangern der Laster und die Hervorhebung der Tugend mit derb-wuchtiger Sprachgewalt und satirischen Wortspielen (Metaphern, Verseinlagen, Kalauern) nach Vorbild von jesuitischer Traktatliteratur, Chroniken und Schwänken.