Beschreibung:

mit Abb. 83 S. Gr. 8°.

Bemerkung:

--------- Moritz Lederer wurde am 17. November 1888 in Mannheim als einziges Kind des österreichischen Staatsbürgers Salomon Lederer und seiner Frau Johanna, geborene Wohlgemuth geboren. Eine grundlegende geistige und berufliche Umorientierung brachte für den überzeugten Pazifisten der Erste Weltkrieg. Im Sommer 1916 trat er aus der Mannheimer jüdischen Gemeinde aus, weil er ihr vorwarf, die Kriegshetze mit nationalistischen Durchhalteparolen zu fördern. Mit dem Kriegserlebnis, das den Fronteinsatz in den Jahren 1917/18 einschloß, brach auch für Moritz Lederer eine bürgerliche Welt zusammen, deren Grundwerte er nun in seiner in Mannheim erscheinenden Zeitschrift Der Revolutionär radikal in Frage stellte. Zwar spielte Moritz Lederer im Mannheimer Arbeiter- und Soldatenrat keine bedeutende Rolle, wirkte aber in persönlichem Engagement an der Umgestaltung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse mit und setzte dazu das nicht unbeträchtliche Vermögen ein, das er sich bis dahin erworben hatte. Er machte sich im Herbst 1918 zu einem der eifrigsten Fürsprecher einer revolutionären Erneuerung Deutschlands und faßte sein am kulturellen Vermächtnis der Menschheit orientiertes Programm in mehreren Flugschriften zusammen, deren Vertrieb er von seiner Wohnung in der Mannheimer Augustaanlage Nr. 9 aus organisierte.