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Altersbedingte Gebrauchsspuren: Buchrücken lichtbedingt ausgeblichen, minimale Randläsuren, aber innen sauber und ohne Anstreichungen. - DIE GRUNDLAGEN DES ALTCHINESISCHEN STAATES UND DIE BEDEUTUNG DER RITEN UND DER MUSIK VON LOUIS VON KOHL I. Die vorliegende Arbeit geht von dem Standpunkt aus, daß jeder Staat nichts anderes sein kann, als die organische Lebensform eines bestimmten Volkes in einem bestimmten Raum. Zwei primäre Kräfte, Volk und Raum (oder wie man heute populärer sagt: Blut und Boden) bestimmen durch ihr gegenseitiges Spiel und Gegenspiel die Form des Staates. Um diesen zu begreifen, um zu verstehen, warum er eine ganz bestimmte Gestalt und keine andere angenommen hat, müssen wir folglich diese beiden Kräfte kennen lernen. Allerdings ist das Problem nicht ganz so einfach, wie es aussieht. Denn wir haben selten mit einem Volk zu tun, das vom ersten Anfang an einheitlich war. Es begann meistens (wenn nicht immer) als heterogene Population, die, aus mehreren Rassenelementen bestehend, den betreffenden Raum bewohnte. Unter dem Zwang dieses Raumes fand dann allmählich eine Kreuzung der Rassenelemente bei ständiger Wandlung der Arbeitsteilung statt, bis unter dem Druck des gemeinsamen Erlebens, der gemeinsamen Mythen, der gemeinsam gewordenen Sprache und der Blutkreuzung ein einheitliches Volk entstand. Wenn wir nun die ganz besondere Gestaltung des chinesischen Staates verstehen und uns nicht (wie es früher der Fall war) damit begnügen wollen, ihn als Kuriosität zu betrachten, müssen wir auch seine gestaltenden Kräfte untersuchen. Eine solche Untersuchung ist lehrreicher, als man geneigt ist im Voraus zu glauben. Denn dank der verhältnismäßig (in Bezug auf deren grundlegende Elemente) einfachen Bevölkerungsverhältnisse, sind wir imstande, die entscheidenden Prinzipien des Staatsaufbaues klarer und genauer festzustellen, als irgendwo sonst. Es mag aber, bevor wir diese Darstellung beginnen, doch bemerkt sein, daß die folgende Schilderung mit einem Vorbehalt anzunehmen ist. Es ist nicht der Gedanke des Verfassers, daß der altchinesische Staat bewußt so gestaltet wurde, wie wir ihn kennen lernen: es dreht sich vielmehr um eine unbewußte, eine zwangsläufige Entwickelung, bei der nur hin und wieder das klar bewußte Streben irgend eines großen Staatsmannes mitgewirkt haben kann. Die chinesischen Staatsphilosophen haben allerdings gedacht, daß es sich stets um eine solche bewußte Aufbauarbeit handelte. Wenn wir ihre Worte dennoch verwenden, geschieht es also nicht um ihre Idee von einem solchen bewußten Aufbau zu billigen, sondern lediglich weil sie die natürlichen Entwicklungslinien mit verblüffender Klarheit erkannt haben. Was sie als bewußte Weisheit auffassen, erscheint also uns nur als Zwang, aus dem Blute und dem Raume geboren.