Beschreibung:

46-112 S.: ca. 101 S/W Abb. Broschur.

Bemerkung:

Altersbedingte Gebrauchsspuren: Buchrücken lichtbedingt ausgeblichen, leichter Knick im Buchdeckel, aber innen sauber und ohne Anstreichungen. - Insgesamt 101 S/W Abb. im Text. - Inhalt: Gelbguß, Gelbgußfiguren, Gelbgußschmuck, Schmuck aus anderem Material, Schmiedearbeit, Lederverarbeitung, Flecht- und Knüpftechnik, Weberei, Keramik, Kalebassen, Musikinstrumente, Holzschnitzerei davon: Figuren, Januskopfstelen, Mankallaspiele, Zeremoniallöffel, Holzgefäße, Verschiedenes, Masken. / KUNST UND HANDWERK IN NO-LIBERIA. VON E. DONNER. EINLEITUNG. Die vorliegende Arbeit behandelt hauptsächlich zwei ethnographische Sammlungen, die ich von meinen beiden Reisen nach Liberia (1934 und 1935, sowie 1936/37) mitbrachte. Ostliberia, mein Hauptreisegebiet gehört zu den noch am wenigsten begangenen und deshalb auch wenig beeinflußten Gebieten Westafrikas. Die gesammelten Gegenstände sind ? mit wenigen Ausnahmen, auf die ich speziell hinweise ? ältestes Kulturgut dieser Stämme; daher ist es mir möglich, an Hand der beiden Sammlungen (1. Reise über 200 Stücke, 2. Reise 340 Stücke) einen Überblick über die materielle und über die geistige Kultur der ostliberianischen Stämme zu geben. Der Nordostteil des Landes, der weit in französisches Gebiet hineinragt, wird in der Hauptsache von zwei Stämmen bewohnt, die der Mande fu-Sprachengruppe angehören. Im Westen leben die Mano (Ma-ni, Ma-no d. h. Ma-Leute), im Osten die Dan (Geh, Gio, Yacouba). Die Grenze zwischen den beiden bildet eine Hügelkette, die, an den Nimba-Bergen beginnend, sich weit südlich bis in das Gebiet der Bassa und Kran nach Mittelliberia hinzieht. Die beiden Sprachen zeigen einen größeren Grad der Verwandtschaft untereinander als mit denen der benachbarten Mande fu-Stämme, wie z. B. der Kpelle oder der Loma. Der Südosten aber wird von den Kran (Koda, Bush-Kru, Bush-Grebo, Guere oder Ngere) bewohnt. Sie gehören in Sprache und sozialer Struktur der Kru-Gruppe an. Durch Kulturkontakt mit den beiden anderen Stämmen und durch eine stärkere Vermischung unterscheiden sie sich in Kunst und Kunsthandwerk ziemlich deutlich von den übrigen Kru- Völkern. Ostliberia ? und natürlich das anschließende Gebiet der Elfenbeinküste ? kann geradezu als kleines Zentrum primitiver, westafrikanischer Kunst bezeichnet werden. Die zahlreichen Holzschnitzereien, besonders die Masken, sind von starker Ausdruckskraft und die Gelbgußstücke, die in dieser Gegend anzutreffen sind, stehen in ihrer Ausführung den Goldgewichten von Aschanti keineswegs nach.