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Beschreibung:
Unter Mitwirkung der wissenschaftlichen Direktorialbeamten der ethnologischen Abteilungen des Staatlichen Museums für Völkerkunde in Berlin. Redigiert von Alfred Maass.. 57 Seiten; mit graph. Darst.; Tabellen; Illustr. (zumeist in Fotografie); 33,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.
Bemerkung:
Sehr gut erhaltenes, sauberes Exemplar. - Aus dem Vorbesitz von Dr. H. J. Koloß, vormals Völkerkunde-Museum Berlin. // INHALT : Hermann Baumann: Die Mannbarkeitsfeiern bei den Tsokwe (N.O. Angola; Westafrika) und ihre Nachbarn ----- Besprechungen und Büchereingänge. // Hermann Baumann (* 9. Februar 1902 in Freiburg im Breisgau; ? 30. Juni 1972 in München) war ein deutscher Ethnologe, Afrikanist, Kulturhistoriker und Nationalsozialist. Baumann hatte schon während seiner Schulzeit auf dem Gymnasium Grundkenntnisse vom Anthropologen Eugen Fischer (1874-1967) und dem Ethnologen Ernst Carl Grosse (1862-1927) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erworben, bevor er 1920 das Abitur machte. Er studierte Völkerkunde und Afrikanistik in Berlin und Leipzig, wo er 1925 promoviert wurde. Seit 1921 arbeitete er als Volontär, von 1925 war er an der von Alfred Schachtzabel geleiteten Afrikaabteilung des Berliner Museums für Völkerkunde angestellt. Von 1934 bis 1939 war er Kustos der dortigen neuen Eurasischen Abteilung, die weniger aus wissenschaftlichen, sondern aus politischen Gründen eingerichtet wurde und in das Konzept vom "Lebensraum im Osten" des Deutschen Reiches passte. Von 1928 bis 1941 war Baumann Herausgeber der Zeitschrift für Ethnologie. Baumann war als Schüler von Leo Frobenius Vertreter eines Kulturdiffusionismus. ? (wiki) // Die Chokwe (auch Côkwe, Tshokwe oder Tschokwe, die koloniale Bezeichnung in Angola war Quioco) sind eine Bantu-Ethnie im südlichen Afrika. Die Chokwe leben vorwiegend in Angola, hier stellen sie eine der wichtigsten ethnischen Gruppen. Daneben leben Chokwe in der Demokratischen Republik Kongo und in Sambia. Sie siedeln größtenteils um die Quellgebiete der Cuango (Kwango), Cassai (Kasai) und Lwena (Luena) Flüsse im Nordosten Angolas. Die Chokwe glauben an die Existenz eines fernen höchsten Wesens namens Kalunga oder Nzambi, das für die Schöpfung verantwortlich und höchste Macht ist. Sie beten dieses Wesen aber nicht direkt an, sondern nur über die Vermittlung von Ahnen und Naturgeister (Mahamba). Daneben gibt es - ethnographischen Beschreibungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zufolge - diverse Ahnengeister (Totengeister) und Naturgeister, die zusammenfassend mahamba genannt werden und die in Besessenheitskulten vorkommen. Besessenheit auslösende Geister sind vor allem die Fruchtbarkeitsschlange, der Fruchtbarkeitsvogel Kajila und der als heilig geltende Hund (auch Löwe, kawa, muta oder tambwe). ... (wiki) -- " ... Sind die Knaben zur Beschneidung in den Busch gegangen, dann raunen die Mütter und andere Frauen: "man weiß nicht, ob sie wiederkommen", denn die Meinung ist außerhalb des männlichen Kreises wissender Auguren verbreitet, daß die Beschneidung ein Sterben ist, dem bei guter Behandlung ein Auferstehen folgt. Die Mutter hat große A um das Leben ihres Kindes, vor allem vor dem Operateur, dem es ganz überantwortet v Bei der Entlassung herrscht großer Jubel und Lobsingen, denn die Ungewißheit ist vorbei. "Kusiha" heißt nicht nur "beschneiden", sondern auch "töten". Ganz deutlich wird das rituelle Sterben und Auferstehen aber in einer pantomimisch glänzend durchgeführten Szene bei der Entlassung, wo die rot-weiß-bemalten Jünglinge das Sterben und Auferweckt-werden erstaunlich ausdrucksvoll demonstrieren (s. weiter unten). Auch der Gebrauch der weißen und roten Farbe (Erden) ist symbolisch. Bei der Entlassung sind die beiden Leben und Tod symbolisierenden Farben auf den Körpern in phantastischen Mustern vereinigt; erst nach der Waschung und Entfernung der Zeichen ihres zwischen Leben und Tod stehenden Seins werden sie normale Menschen. Ob früher einmal der rituelle Tod mit der Vorstellung von einem, die Novizen verschlingenden Buschwesen, wie bei den Luba oder den Sambesivölkern usw., verbunden war, istfraglich. Meine dauernde Nachfrage nach Schwirrhölzern hatte lange Zeit absolut kein Resultat, bis eines Tages bei der Erfragung von Spiel und Spielgerät ein Mann mit einer Art Schwirrholz erschien (s. Abb. 19) und es als Kinderspielzeug demonstrierte. Das flache, ovale Brett hatte ein Loch in der Mitte und wurde = Löwenbrüllen". Tsokwe. mit einer Rindenschnur um den Kopf geschwungen. Er nannte es "ndumbamwela", d. h. Löwenbrüllen. Diese Bezeichnung läßt nun doch den Verdacht aufkommen, daß zumindestens früher einmal eine ähnliche Vorstellung wie bei den Baluba vorhanden war, wo der Operateur des Mukanda "ntambo" ( = Löwe; auch im Tsokwe ist ein Wort "tambwe" für Löwe vorhanden) heißt und die Beschneidung mit Löwengebrüll einleitet (s. a. unten); hier herrscht deutlich ausgeprägt die Anschauung, daß nun der Löwe die Kinder fresse. Den Charakter einer Fruchtbarkeitszeremonie trägt nicht nur die Operation selbst - überall wurde als Grund die Erhöhung der Zeugefähigkeit und das Gefallen der Weiber angegeben - sondern auch die Buschriten. Schon die Haarschur mit dem über die Jungen gegossenen "ersten Regen" ist deutlich ein Fruchtbarkeitszauber. Ganz klar geht aber der Charakter aus dem "nangele" genannten Tanz hervor, wo die zur Entlassung kommenden tundanzi den Weibern eine Holzpuppe überreichen (s. unten). An weiteren charakteristischen Momenten in dem Mukandasittenkreis sei noch erwähnt, daß die meisten Blutsfreundschaften im Mukanda geschlossen werden und daß die Gleichaltrigen desselben Mukanda für das ganze Leben eng verbunden bleiben; weiter soll es eine eigene Beschnittenensprache geben, die allerdings nur noch in wenigen Lagern üblich sein soll; ich selbst habe diese Tatsache nicht nachprüfen können. Betont sei noch, daß die tundanzi sich beim Schlachten der Hühner und bei den Tanzvorführungen als eine Art Tanzzepter der hölzernen Messer (mafumu) bedienen; sie werden, wie die tundanzi selbst, rot und weiß bemalt. Das glänzendste Ereignis ist unbedingt das öffentliche Entlassungsfest. Schon tagelang vor der Entlassung wird viel Bier im Dorf gebraut und der Platz um die Küche gereinigt. Man sucht geeignete Trommler für die Kapelle, und die Knaben beginnen mit der Herstellung ihrer Tanzanzüge. ? " (Seite 13)