Beschreibung:

776 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gebraucht, aber gut erhalten. - FERNANDO PESSOA (1888-1935) schuf Gedichte und poetische Prosatexte verschiedenster, ja widersprüchlichster Art. Um die Vielfalt seines Fühlens in eine große eigene Welt zu überfuhren, erfand er sich personifizierte Verkörperungen seines Denkens und Dichtens: seine Heteronyme (Dichtergestalten mit eigenständiger Persönlichkeit und einer ausgewiesenen Biographie). So gab er seinem vielfältig gespaltenen Ich die Namen Baron von Teive, Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Alvaro de Campos u.a. Auch unter seinem eigenen Namen, der im Portugiesischen soviel besagt wie "Person, Maske, Fiktion, Niemand", trat er als Verfasser in Erscheinung. Die Werke der Heteronyme, zusammen mit denjenigen ihres Schöpfers, machen den einmaligen Kosmos dieses großen Portugiesen aus. ÀLVARO DE CAM POS ist, wie Ricardo Reis, an jenem legendären 8. März 1914 aus Pessoas Seele ans Licht getreten, als er in einem Zug die Triumph-Ode niederschrieb. Der weltgewandte Dandy und in die Ingenieurskunst Verliebte ist der einzige Moderne in Pessoas Werk. Anders als Caeiro und Reis bedient Campos das Verlangen vieler nach Kühnheit und Modernität. Er selbst bezeichnet sich als "dekadenten Heiden aus der Herbstzeit der Schönheit, der Schläfrigkeit der antiken Klarheit, mystisch intellektuell von der traurigen Rasse der Neuplatoniker". Zunächst ein glühender Anhänger des italienischen Futuristen Marinetti, singt er in großen Oden das Loblied von Dynamik und Zerstörung, distanziert sich später von diesen Anfängen und wendet sich existentiellen Themen wie Einsamkeit, Überdruß und Scheitern zu. INES KOEBEL hat die vorliegende Neuübersetzung besorgt, die gegenüber der alten Ausgabe annähernd die Hälfte mehr Text enthält und so einen neuen Blick auf Alvaro de Campos ermöglicht, die Figur im literarisch-dichterischen Kosmos des Fernando Pessoa, die ihm, neben Bernardo Soares, die liebste ist. ISBN 9783250104544