Beschreibung:

166-204 S.: 72 S/W Abb. Broschur.

Bemerkung:

Altersbedingte Gebrauchsspuren: Buchrücken lichtbedingt ausgeblichen, leichte Randläsuren mit kleineren Einrissen, unaufgeschnittener Kopfschnitt, Einband an Stellen etwas angeschmutzt, aber innen sauber und ohne Anstreichungen. - Abbildungen im Text, u.a.: Ruderblatt "Watakimi", Ruder "Bolaäng Uki", Ruder "Buru" Molukken, Ruder "Hervey-Inseln", Ruder Gebiet des Rio Negro. - DIE KAROLINENINSEL NáMoLUK UND IHRE BEWOHNER. XIV. SPRACHLICHER TEIL. EINLEITUNG. Auf Nämöluk und auf Etal wird eine Mundart der zentralkarolinischen Sprache gesprochen, die sich nur unwesentlich von der auf den übrigen zur Mortlock-Gruppe gehörigen Inseln herrschenden unterscheidet. Größer sind die Verschiedenheiten zwischen ihr und der Tuker Mundart, doch können sich alle Zentralkaroliner ohne Schwierigkeiten untereinander verständigen. ? Die zentralkarolinische Sprache hat eine große Verwandtschaft mit der Ponape-Sprache nicht allein in bezug auf die Wortstämme, sondern auch auf ihren ganzen grammatischen Bau, so daß der nachstehende kurze Abriß der Grammatik nach denselben Gesichtspunkten wie die Ponape-Grammatik behandelt werden konnte. Diese Ähnlichkeit beider Sprachen in ihren Grundelementen beweist, daß sie beide selbständige Zweige eines gemeinschaftlichen Stammes sind und daß nicht etwa nur eine von der benachbarten anderen Sprachgut entliehen hat. Freilich sind in beiden eine Menge von Sprachstämmen gänzlich verschieden, und man muß daher annehmen, daß ihre Trennung sich vor schon recht langer Zeit vollzogen hat; wie lange, ist allerdings unmöglich auch nur schätzungsweise anzugeben, da wir aus früheren Zeiten herstammendes Material nicht besitzen, und wir außerstande sind, zu beurteilen, wie schnell oder wie langsam sich sprachliche Wandlungen bei diesen Völkerschaften vollziehen. Ob nach der Trennung beider Sprachzweige noch andere, fremde Einflüsse auf die eine oder andere verändernd eingewirkt haben, läßt sich zurzeit noch nicht feststellen. Die Ansicht Kubarys, daß von Nukuoro her polynesische Elemente in das zentralkarolinische Sprachgebiet eingedrungen sein sollen, erscheint wenig glaubhaft. Die erwähnte kleine Insel erhielt ihre Bevölkerung vor vielen Jahrhunderten aus Samoa durch zwei verschlagene Kanus; ihre Stärke beträgt etwa 200 Personen. Nachschübe haben nicht wieder stattgefunden. Da nun die Nukuoro-Leute auch nie Seefahrten unternommen haben, scheint es ausgeschlossen, daß sie das ganze zentralkarolinische Sprachgebiet, das größte der mikronesischen Inselwelt, hätten beeinflussen können. / Krückenruder: Fig. 1-39 ist eine Reihe von Rudern aus Indonesien - nur Fig. 26 aus Siam - und Melanesien dargestellt. Die meisten davon besitzen Krücken am Handgriff, eine auf der Erde durchaus nicht allgemeine, sondern in weiten Gebieten ganz fehlende Eigentümlichkeit. Eins der abgebildeten Krückenruder stammt, wie gesagt aus Siam, eins aus Summatra, zwei aus Java, eins von den Mentawei-Inseln; stark vertreten sind dann Borneo, Celebes, die Molukken nebst der Insel Leti, Neu-Guinea, besonders das holländische Gebiet, und die Salomo-Inseln. Ein Beleg stammt von den Hermit-Inseln, einer von den Neu-Hebriden, ein weiterer, nicht durch Abbildung repräsentierter, von der Insel Lomlom der Santa-Cruz-Gruppe. Von Bedeutung sind die im wesentlichen auf Melanesien beschränkten, durchbrochenen Griffkrücken; ein Vergleich mit den ausgesprochenen Formen dieser Abart führt nämlich dazu, auch einige, innerhalb des Verbreitungsgebietes der Krückenruder vorhandene, seitwärts, wenig ausladende Griff-Formen als in der Breite reduzierte Krückengriffe aufzufassen. Man vergleiche besonders die ringförmigen Bildungen an den Seiten des Griffes und die Dreieckformen von Fig. 15 und Fig. 16 (beide von der Astrolabe-Bai) mit Fig. 4 und Fig. 5. Aber auch die bekannten Griffe der Ruder des Massim-Distrikts werden um so mehr zu dem Griff von Fig. 38 zu stellen sein, als durchbrochen geschnitzte Griffe an anderen Rudertypen sonst jedenfalls sehr selten, in Oceanien, abgesehen von Gebieten mit echten Krückenrudern, kaum bekannt sind. Außer dem Vorhandensein der Griffkrücken zeigt die dargestellte Ruderserie jedoch bei näherer Betrachtung noch andere ziemlich durchgehende Gemeinsamkeiten. Nur teilweise auf den Abbildungen erkennbar ist die so gut wie durchweg drehrunde Form der Schäfte, deren, soweit feststellbar, symmetrischer, d. h. auf Vorder- und Rückseite gleicher Ansatz am Blatt, die gleichfalls fast durchgehende - Fig. 8 bildet eine Ausnahme - Gleichheit der Blattflächen selbst, auf denen der Schaftfortsatz meist in Form eines Grates verläuft. Deutlich erkennbar sind aber die eigentümlichen Übereinstimmungen in der äußeren Umrißfonn des Blattes, denen zufolge die meisten der dargestellten Ruderblätter als Variationen eines Themas erscheinen.