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328 S.: Tabellen, Grafiken. Broschur.
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Lediglich die Broschur ist leicht berieben. Sonst aber ein gutes und sauberes Exemplar. - Dieses Buch will versuchen, den Weg zu einer neuen, zu einer genetischen Lektüre der Lettres persanes zu öffnen. In dieser Absicht verfolgt es die einzelnen Etappen der Textentstehung und löst das ge-schlossene Korpus des Werkes auf in eine dynamische Folge von Bedeutungen, deren chronologische Ordnung über die Textintention zu informieren vermag. In diese innere Geschichte wirken äußere Be-dingungen hinein, die Berücksichtigung finden müssen. Zum einen die Regeln der materiellen Buchproduktion, denen der Autor über Verleger und Buchhändler unterliegt, zum anderen die Kontrollinstanzen von Zensur und Bücherpolizei, die das Ancien Regime der Literatur aufgezwungen hat, um die Produktion und Distribution eines Werkes überprüfen und seine Rezeption begrenzen zu können. Es sollen also die spezifischen historischen Bedingungen aufgezeigt werden, unter denen die Lettres persanes entstanden sind, verbreitet und von den Zeitgenossen Montesquieus gelesen werden, während allgemeine Kenntnisse der literarischen und sozialgeschichtlichen Situation der Jahre zwischen 1715 und 1750 vorausgesetzt werden. Unsere Schrift arbeitet die staatliche Beeinflussung der Buchproduktion im frühen 18. Jahrhundert auf und umreißt die der Literatur von den Repräsentanten der französischen Krone gesetzten Barrieren, wie die Möglichkeiten ihrer Überwindung. Über eine Analyse der kontrollierenden Institutionen gelangt sie zu einem Modell der Publizierungsmöglichkeiten, das zwischen staatlicher Förderung und Unterdrückung mehrere deutlich zu unterscheidende Abstufungen zeigt. Von besonderem Interesse erweisen sich die Permissions tacites, die den Wandel der totalen materiellen Kontrolle zu einer normativen Entscheidung kennzeichnen, und die damit den unausgesprochenen Verzicht der französischen Monarchie auf Erfüllung ihrer absolutistischen Ansprüche in den Bereichen von Kultur, Philosophie und Wissenschaft belegen. Schon zu Lebzeiten Ludwigs XIV. äußert sich dieser innere Widerspruch in der Person des hochangesehenen Abbe Bignon, der seine Funktion als Direktor der Zensurbehörde zu einem umfangreichen, gewerblichen Buchschmuggel nutzt. Institutioneile Formen gewinnt das Problem jedoch erst während der Regence unter dem Einguß des Kanzlers d'Aguesseau. (Einleitung). INHALT: I DIE KONTROLLE DER LITERATUR IM ANCIEN REGIME A Geschichte und System der Zensur Die Prinzipien Die Entwicklung Säkularisierung Zensur als Mittel der Politik Handel und Überwachung Durchbrechung der Kontrolle: Der Bücherschmuggel des Abbe Bignon, Directeur de la librairie Der Aufbau der Zensur Institutionen Le Bureau contentieux de la librairie Le Bureau gracieux de la librairie La Police des livres Publizierungsmöglichkeiten Le PriviUge general La Permission tacite La Simple Tolerance Nicht erlaubt und nicht verboten Les Livres defendus Der Ablauf I Die Permissions tacites in der frühen Aufklärung Das Problem Die Entwicklung einer neuen Norm Entstehung Umfang Vorlagen Zensoren Die Kontrolle Begründungen Erlaubt: La Religieuse malgre eile (1720) Nicht erlaubt: Robinson Crusoe, Bd. 3 (1721) C Grenzen der Toleranz 1) Die konkrete Unterdrückung a) Fahndungslisten Religiöse Toleranz Kritik als Apologetik: Die Bibliotheque ancienne et moderne von Le Clerc Moralische Kritik: Das Journal litteraire Religion Politik Satire Zusammenfassung Aus Paris Feindselige Kritik: Die Memoires historiques et critiques von Camusat Jansenismus Der Vorwurf der Selbstmordapologie Die Kritik am Journalismus Ein Denunziationsversuch durch falsche Zuschreibung Reaktionen Attaque ou Defense? Le Spectateur frangais von Marivaux Im Konflikt mit den Memoires historiques et critiques Marivaux und Montesquieu Marivaux' Rezension der Lettres persanes hardi, ein Schlüssel zum Perspektivenwechsel Autorenlob: Le Mer eure Zusammenfassung Spätere Kritiken Kulturkritik: Die Bibliotheque frangaise Apokryphe Zusätze: Die Lettres serieuses et badines Ein Vergleich mit Lyttletons Nouvelles Lettres persanes: Die Bibliotheque raisonnee NACHWORT A Ein neuer Diskurs B 1) Die Textkonstitution Ein Text der Aufklärung Die Verlegerin Die Zensur Kauf, Lektüre und Echo C 1) Anregung zu neuem Lesen 2) Offene Fragen ANHANG A Textanhang Zahlungsanweisung von Montesquieu für Saint-Amant, Pfarrer von Saint-Hilaire in Agen, vom 12. August 1722 Brief von Jacob Vernet aus Genf an Samuel Formey in Berlin, vom 16. Januar 1749 (Ausschnitt) Brief von Jacques Francois Barrillot aus Genf an Samuel Formey in Berlin, vom 18. April 1749 Brief von E. Duvillard und Jacques Francois Barrillot aus Genf an Samuel Formey in Berlin, vom 13. Juni 1749 Brief vom Pfarrer Ostome aus Hamburg an Samuel Formey in Berlin, vom 15. Juli 1749 (Ausschnitt) Brief von Jacques Francois Barrillot aus Genf an Samuel Formey in Berlin, vom 15. August 1749 Brief von Jacob Vernet aus Genf an Samuel Formey in Berlin, vom 26. Februar 1750 (Ausschnitt) 3 Konkordanz der Briefnummern der Lettres persanes C Buchhandelskataloge D Bibliographie Manuskripte Autoren des 18. Jahrhunderts Zeitschriften des 18. Jahrhunderts. ISBN 3465014243