Beschreibung:

Bemerkung:

Sehr guter Zustand, lediglich minimale oberflächliche Gebrauchsspuren. - Drei Bände zusammen, INKL. einer handschriftlichen Notiz an den Komponisten Dieter Schnebel (siehe Abb.). / Verschiedene, experimentelle Formate ? rares Künstlerbuch. / Eine Tetralogie in vier Bänden. Bisher existierte das Werk als Modell einer Tetralogie.Wie in der Architektur sollen anhand eines mehrteiligen Modells - das bereits im Jahre 1967 skizziert wurde - die verschiedenen Aspekte des Werkes veranschaulicht werden. Jeder Band enthält gegenüber dem vorhergehenden eine zusätzliche Information. In Band 1, schwarz auf weiß, geht es um das Schwarz der Lettern und seine differenzierte Strukturierung. Im zweiten Band, Zeilen, wird, wie von Weitem gesehen, ihre strenge Linearität thematisch. Band 3, ellipsen, entwirft eine auf Ausdrucksformeln reduzierte Sprache. Der vierte Band, i-vokalisen, ist dem klanglichen Aspekt von Sprache gewidmet. / Band 3: ellipsen Schon im vierten Band der Tetralogie war als einziger Laut für alle Stimmen der Buchstabe i als Vokalise vorgesehen. Danach erweitert sich das Buch also zur Partitur und die Leser interpretieren vielstimmig Vokalisen.So kann der bereits erschienene vierte Band ohne weiteres auf den nochausstehenden dritten Band betitelt "ellipsen" zurückwirken, obwohl der Vokal i dort vielleicht ganz anders klingen wird, nicht mehr so sehr als geradezu ein Sturm entfesselter i-s, sondern wirklich als i-vokalisen. Mit den Vokalen und ebenso auch den Konsonanten kommen erstmals auch die Schriftzeichen ins Spiel und spätestens damit die Erwägungen zur Stiftung einer eigenen Schrift für den dritten Band der Tetralogie. Daß ein ganzer Band von immerhin mehr als hundert Seiten nur auf einem einzigen Vokal basiert zeugt wohl von beispielloser Reduktion. Die neuen Schriftcharaktere, zu der auch die Computerschrift beigetragen hat, sind übrigens nicht radikal von den bisher üblichen verschieden - sie sollen vielmehr nur ein erster abweichender Schritt sein. Als wichtig für die Entwicklung der Schriftcharaktere sollten elementare Eigenschaften von Objekten wie rund und eckig dienen, von wo aus es nicht weit zu den Elementen wie Kreis und Strich ist. Den Gegenpol zum Kreis bildet die Gerade. Der Kreis gilt von altersher als vollkommenste geometrische Figur gegenüber der Geraden und besonders in ihren gebrochenen Formen. Kombiniert mit einem geraden Strich werden aus dem Kreis die Buchstaben b, d, q, p, zu welcher Reihe auch der Kreis selbst als Phonem o gehört. Eine andere Reihe ergibt sich aus Buchstaben, die durch wechselnde Kombinationen von Strichen gebildet werden: die Konsonanten I, u, n, h, m, LU. Die "runden" Zeichen werden stets nur in Verbindung mit den "eckigen" Zeichen verwendet. / HANS RUDOLF ZELLER geboren 1934 in Berlin. Studien in Freiburg und Köln. Seit 1959 Essays, Rundfunksendungen, Übersetzungen und experimentelle Texte. Entwurf einer kinematologischen Literatur in verschiedenen Dimensionen: kinem kontexte (1965); kinem Delta und formein (alle im Selbstverlag 1966). Editionen: Dieter Schnebel Denkbare Musik (1972) und Cage Box (1979). Seit 1976 Medienkompositionen [Marx-Mill, Schallplattenmusik). Sprechschriften (DENKFIGUR) sowie Stücke für Stimme und Diascriptor (DIALOG; ohne abzusetzen/Impulse; Lesefigur; Linien/Wellen für 4 Akteure) mit Instrument(en); Klavierartikulation; Skizzenbuch BX, Odradekisch (nach Kafka, 1993). Veranstaltungsreihe über Musik der anderen Tradition (Bonn 1981) über das Gesamtwerk von Alban Berg (Kalkutta 1985/ München 1986) über Edgard Varese und Ferruccio Busoni (Sofia 1994) Siebenteilige Sendereihe: Kriterien der experimentellen Musik (1999) Husserltöne für Sprecher und Folienprojektionen (1997). Projekt in Projekten: Scriptophonie mit Videoproduktionen (1995). Mitherausgeber von Musik der anderen Tradition Mikrotonale Tonwelten (2003). Sendereihe Zwischen Mythos und Mathematik lannis Xenakis und die experimentelle Musik danach (2004). Ausstellung: Tesa-Arbeiten und Klammerausdrücke (2004). BÖGEN für Diascriptor und Stimme (2006) TESA-KLANGE Performance mit Klebestreifen. Das Stimmen eines Flügels als ein Stück Musik, Performance. Viertelton-Stimmung und Komposition: Franz Schillinger in memoriam (2005). LAUTSPIRALE für Diascriptor und Stimme (2006). WANDERUNGEN für 2 Diascriptoren (2007). TESA-BILDER und TESA-KLANGE: Ausstellung, experimentelle Klangaktionen und Scriptophonien (Meran 2008). Das große BLA-BLA-BLANC für Stimme und Diascriptor (2008). Nomen Nescio für Diascriptor und Stimme (2008). STEIGUNG für Elec- tronik, Stimme und Stift (2009). TRIO für Diascriptor, elekron. Sequenz und Hörn (2009). Scriptophonie als eine Form der Medienkomposition (2009). Argumente für die Mitwirkung der Schrift (Kubinhaus Zwickledt 2010). KONTEXTE Textlose Phonemkombinationen (201 1). Übungen für Stift und Stimme (201 1). Editionen: GERADE. Gwendolyn (1966). Tetralogie in 4 Bänden: Band 1: schwarz auf weiß (2009), Band 2: zeilen (2010), Band 3: ellipsen (201 2), Band 4: i-vokalisen (2009), Hans Rudolf Zeller lebt in München.