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462 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.
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Lediglich der Schutzumschlag ist leicht bestoßen und wurde am Buchrücken geklebt. Sonst aber ein gutes und sauberes Exemplar. - Bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten lenkte der protestantische Refugie und gelehrte Hofprediger der französisch-reformierten Kirche in Berlin mit Namen Isaac de Beausobre - «die beste Feder in Berlin» (so Friedrich der Große in einem Brief an Voltaire) - mit seiner zweibändigen «Kritischen Geschichte Manis und des Manichäismus» (Amsterdam 1734. 1739; Neudruck Leipzig 1970) die Aufmerksamkeit auf jenen spätantiken Religionsstifter, der zum Vergleich mit Jesus von Nazareth herausfordert. Wie dieser ist er eine historische Gestalt (216 n. Chr. in Südbabylonien geboren), wie dieser konnte er Jünger um sich scharen, die seinem «Evangelium» glaubten, für das er dann ins Gefängnis geworfen wurde und starb (276/77 n. Chr.). Doch erst die Religionsforschung des 19./20. Jahrhunderts konnte sich dank neuerer Textfunde von dem einseitigen Bild des Manichäismus freimachen, das die Polemik der Kirchenväter überliefert hatte. Zu ihren sensationellen Entdeckungen gehören die internationalen Turfan-Ex-peditionen der Jahre 1898-1916. Sie brachten in Mittelasien manichäische Originalschriften zutage, deren verschiedene Dialekte zugleich der iranistischen und turkologischen Sprachforschung neue Impulse vermittelten. Sie bewiesen, daß man vor 1000 n. Chr. die Schriften Manis ins Chinesische übersetzte, das heißt, daß er selbst an den westlichen Ausläufern der Großen Mauer von Gläubigen gelesen wurde. Nicht minder sensationell war der Mani-Fund vom Jahre 1930, den Carl Schmidt, der Professor der Berliner Akademie der Wissenschaften, in Ägypten machte. Damals besaß man in Deutschland nicht das Geld zum Ankauf der ganzen Sammlung, aber in dem Konservator der Berliner Papyrussammlung, Hugo Ibscher, eine Kapazität, die den Papyrusfund überhaupt erst lesbar machte. Koptische Homilien und Psalmen sowie dogmatisches Schrifttum (sogenannte Kephalaia) vermittelten jetzt einen Einblick in den westlichen Manichäismus, der sich christlich zu geben verstand. Sie machten zugleich verständlich, warum ein Intellektualist wie der junge Augustin vor seiner Bekehrung trotz aller abstrusen Absonderlichkeiten der Riten sich den «singenden Gemeinden» Manis anschließen konnte. Noch heute wird an der Erschließung der neuen Textquellen gearbeitet. Für die Gnosisforschung ist ihre Kenntnis unerläßlich, weil in ihnen gnostischer Existentialismus als synkretistische Weltreligion greifbar wird. Daher folgt den ersten beiden Textbänden zur Gnosis ein dritter, der aus den manichäischen Quellen eine einschlägige Auswahl bietet. Seine Gestaltung sowie die Übersetzung und Erläuterung der Texte lag verantwortlich in den Händen von Alexander Böhlig, selber seit dem Mani-Fund in Ägypten als Herausgeber der «Kephalaia» mit den Texten vertraut, darüber hinaus in der Gnosisforschung eine international anerkannte Autorität. Die Verantwortung für die iranischen und alttürkischen Texte und deren Übertragung übernahm Jes P. Asmussen, während die Übertragung chinesischer Quellen von Erhard Rosner überprüft wurde. Der dritte Artemisband zur Gnosis kann daher nicht nur den Anspruch erheben, als Textsammlung in seiner Art einzigartig zu sein, die Autoren bieten zugleich die Gewähr wissenschaftlicher Zuverlässigkeit. INHALT: Die Quellen zum Manichäismus Die Auswertung der Quellen Der Lebensweg Manis Glaube und Theologie Manis Die Manichäische Ethik und ihre Verwirklichung in der Kirche Das manichäische Schrifttum Die manichäische Mission und ihre Bedeutung für Nomenklatur und Inhalt der manichäischen Lehre Zu dieser Ausgabe Die Quellen Erstes Kapitel: Aus dem Leben Manis Zweites Kapitel: Das manichäische System Drittes Kapitel: Die Verarbeitung des Mythos im Lehrvortrag Viertes Kapitel: Ethik, Liturgie und Hierarchie der Manichäer Fünftes Kapitel: Aus Manis Schriften Sechstes Kapitel: Manichäische Hymnen Siebtes Kapitel: Abschwörungsformeln gegenüber dem Manichäismus. ISBN 9783760836560