Beschreibung:

233 S. kart.

Bemerkung:

Neuwertiges, sauberes Exemplar. Memorialforschung hat Konjunktur, und daß die lebens- und literaturgeschichtliche Erinnerung in den Werken Peter Handkes eine Rolle spielt, ist bekannt. Daß aber Handke seit den 70er Jahren vor allem eine Gedächtniskunst projektiert und in immer neuen Versuchen auf den Weg bringt, wurde bislang nicht beachtet und ist Gegenstand dieser Untersuchung. Die Handkeschen Protagonisten, die allesamt aus den bürgerlichen Zusammenhängen herausfallen, suchen im Kanon der Geschichten und Bilder nach Vorstellungen des Lebens. Orientierung bieten Texte (oder auch nur Aussprüche) Goethes, Stifters, Homers, ferner Gemälde Cézannes oder Hoppers, Filme, mythologische und biblische Erzählmuster. Handke wiederholt jedoch nichts Überkommenes, er experimentiert damit. Seit Der kurze Brief zum langen Abschied (1972) fügt er Elemente der Tradition zu immer neuen Zeit-Räumen und Selbstentwürfen zusammen. Spätestens aber ab Das Gewicht der Welt (1977) steht dahiner die formulierte Absicht, ?ein Gedächtnis für alle anderen? werden zu wollen. Neben der rhetorischen Textanalyse sieht sich die Arbeit der komparativen Kulturwissenschaft verpflichtet. Damit nähert sie sich ihrem Gegenstand auf zwei unterschiedlich gepflasterten Wegen, um die in Handkes Oeuvre vielfältig ausgebreitete Gedächtnisthematik herauszuarbeiten. Der Autor Volker Michel studierte Germanistik, Kunstgeschichte sowie Mittlere und Neuere Geschichte in Mannheim, Frankfurt/M. und Heidelberg, wo er mit der vorliegenden Arbeit 1996 promovierte. Seit 1997 ist er als Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv in Marbach tätig. ISBN 9783826014116