Beschreibung:

248 S. ; 24 cm kart.

Bemerkung:

Neuwertiges, sauberes Exemplar. Anna Louisa Karsch (1722-1791) wurde von den zeitgenössischen Poetologen als ?Naturgenie? und ?deutsche Sappho? stilisiert und für ganz unterschiedliche Zwecke vereinnahmt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen ihre Gedichte, mit denen sie als Berufsdichterin Geld verdiente, für sich warb und soziale Kontakte herstellte. Die Untersuchung argumentiert auf der Basis einer umfangreichen Archiv-Recherche und zeigt ästhetische Strukturen der Gedichte, in denen die Gestaltung des Rollenspiels, der Wahrnehmungsprozesse und der Zeitverläufe das Schreiben als künstlerischen Vorgang in Hinblick auf das empirische Leben kritisch befragt und reflektiert. Die Inszeniertheit der Gedichte weist eine eigenwillige Ästhetik auf, der die Notwendigkeit, Leben erfinderisch zu bewältigen, eingeschrieben ist und mit der Karsch gleichzeitig eine Innovation traditioneller Elemente gelang. Karschs Herkunft, ihre Rolle als Gelegenheitsdichterin, Unterhalterin und schreibende Frau im 18. Jahrhundert werden ebenso wie der Kontext der Anakreontik und der poetologischen Entwicklungen in die Analyse der Lyrik mit einbezogen, weil sie den Fokus für die Positionssuche darstellen. Das Werk war in besonderem Maße geprägt von biographischen und zeitgenössischen Widersprüchen, die mit der zunehmenden kulturellen Differenzierung im 18. Jahrhundert in Zusammenhang standen und mit denen Karsch sich schreibend auseinandersetzte. Die Autorin Anne Kitsch, Studium der Literaturwissenschaft, Germanistik und Pädagogik; Promotion mit der vorliegenden Arbeit in Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld; freiberufliche Publizistin mit dem Schwerpunkt Biographien (?Wir sind so frei?? ? Biographische Skizzen von Diakonissen, Bielefeld 2001) und Konzeption und Durchführung von Rezitations-Veranstaltungen u.a. für Akademien, Hochschulen und kirchliche Einrichtungen. ISBN 9783826021558