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287 Seiten; Illustr. und 227 Seiten; Illustr.; 24,5 cm; 2 fadengeh., goldgepr. Orig.-Pappbände; jew. in Pp.-Schuber.
Bemerkung:
Sehr gute Exemplare; die Schuber tls. berieben u. gering fleckig. - 2 BÄNDE. - Bibliophile Ausgabe / Druck auf Büttenpapier (Zerkall-Bütten). - Pietro Aretino (* 20. April 1492 in Arezzo; ? 21. Oktober 1556 in Venedig), genannt il Divino ("der Göttliche"), flagello de' principi ("Geißel der Fürsten"), auch condottiere della penna ("Söldner der Feder"), war ein vielseitiger italienischer Schriftsteller, Dichter, Satiriker und Polemiker der Renaissance, des Cinquecento. Er verfasste prophetisch-religiöse Erbauungsbücher, Theaterstücke, polemische Satiren sowie witzige Pamphlete, erotische Dialoge und Gedichte, wie zum Beispiel die Sonetti lussuriosi zu pornographischen Kupferstichen des Marcantonio Raimondi, sowie eine große Zahl von literarisch brillanten und kulturhistorisch ergiebigen Briefen, wovon mehr als 3000 erhalten sind. Aretino verkörpert den Typus eines unabhängigen, allein auf der Grundlage seiner geistigen Leistungen in einer höfischen Gesellschaft erfolgreichen sozialen Aufsteigers, "censor(e) del mondo, oracolo della verità", "Zensor der Welt, Orakel der Wahrheit". ... (wiki) // ... Der große italienische Pamphletist kannte die Gefahren seines Metiers und hat alles dafür getan, daß die Welt alles über Aretino von Aretino selbst erfahre und Aretinos Meinung von sich zur Meinung der ganzen Welt würde. Den Homer kann man nur nach seinem Werk beurteilen, da man nichts von seinem Leben weiß. Bei Francois Villon oder Franciscus von Assisi etwa kennen wir genug Fakten über ihre Person und aus ihrem Leben, die unser Urteil färben. Manche Schriftsteller faszinieren stärker als ihre Werke, die wie Bruchstücke wirken, gleich geborstenen Säulen und Kapitalen antiker Tempel. Aretino gehört vielleicht zu dieser Gruppe. Jener Literat ist im Leben umstritten, dieser nach dem Tode. Nur selten wurde ein Autor von Mitwelt und Nachwelt so groß gerühmt und gleichzeitig so gründlich verleumdet wie Aretino. Immerhin war er ein Privatmann, der es unternommen hat, Päpste und Kardinale Moral zu lehren, auf die Politik von Kaisern und Königen Einfluß zu nehmen, die angemaßten Herren der Welt und die übermütigen Feinde des Volkes anzuklagen, und sie sämtlich vor aller Welt lächerlich zu machen mit nichts als seinen Versen, mit Briefen, die er sogleich drucken ließ, mit Komödien und Kalendern und mit den Hurendialogen >I Ragionamenti<. Aber wer die Mächtigen der Welt verspottet, den schreien sie sogleich als Weltfeind aus. Caesar, den du auslachst, findet Pfaffen, die dich als Gotteslästerer verbrennen. Und die Nachwelt? Die Völker haben ein kurzes Gedächtnis für ihre Freunde. Die Tyrannei, die sich auf moralische Institutionen stützt, hat einen langen Arm. Ihre Vorurteile vergiften dich bis ins dritte und vierte, ja bis ins zwanzigste Geschlecht. Aretino fiel auf und gefiel. Er wurde umworben wie kein zweiter. Wie kein zweiter wurde er gehaßt und verfolgt. Seine Schriften wurden durch ganze Generationen unterdrückt. Das alte Unrecht regiert noch heute. Er war der Mann aus dem Volk, der Königen und Päpsten auf gleichem Fuß entgegentrat. ? (Hermann Kesten) // INHALT : Vorwort von HERMANN KESTEN --- ERSTES GESPRÄCH Nanna und Antonia --- ERSTER TAG Nanna berichtet ihrer Freundin Antonia in Rom unter einem Feigenbaum vom Leben der Klosterschwestern --- ZWEITER TAG Nanna berichtet ihrer Freundin Antonia vom Leben der Eheweiber --- DRITTER TAG Nanna erzählt der Antonia vom Leben der Freudenmädchen --- ZWEITES GESPRÄCH Nanna und Pippa --- ERSTER TAG Wie Nanna ihr Töchterlein Pippa im Hurenberuf unterrichtet // Band 2: ZWEITES GESPRÄCH Nanna und Pippa --- ZWEITER TAG Wie Nanna der Pippa von den schnöden Streichen erzählt, die alle Männer jenen unglücklichen Weibern spielen, die ihnen ihr Vertrauen schenken --- DRITTER TAG Am dritten und letzten Tage der Gespräche hören Nanna und Pippa im Garten der Gevatterin und der Amme zu --- DIALOG Lodovico und Zoppino --- Lodovico und Zoppino unterhalten sich über das Leben und die Herkunft der berühmtesten Kurtisanen Roms.