Beschreibung:

Reichs-Cammergerichts zu Wetzlar an die Kreisausschreibende Fürsten des niedersächsischen Kreises Sr. Majestät den König von Preußen und den Herrn Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel in der Rechtssache des Herrn Hofrichters ... Friedrich Ludewig von Berlepsch Klägers und Impetranten wider die Churbraunschweig-Lüneburgische Regierung und die Calenbergische Ritter- und Landschaft zu Hannover Beklagte und Impetraten eine spoliative Dienstentsetzung, und die Entziehung der Landstandschaft des Klägers und Impetranten betreffend.. 146 Seiten, 2 Bll. (Mod.) Ganzmaroquin mit blindgeprägtem Deckeltitel (OU mit eingebunden).

Bemerkung:

Seltene erste (und einzige) Ausgabe der Streitschrift. - VD18 1027586X - L.F. Berlepsch wurde 1783 zum Ersten Regierungsrat ernannt und im selben Jahr außerdem zum Hofrichter der Fürstentümer Calenberg, Grubenhagen und Göttingen und stieg damit zu einer der wichtigsten Personen im Kurfürstentum Hannover auf. Als 1792 der Erste Koalitionskrieg begann und dem Königreich Hannover ein Angriff durch die Franzosen drohte, legte er in der Calenberger Landschaft einen Antrag vor, die Maßregeln des Kurfürsten als verfassungswidrig zu mißbilligen und dass die Einwohner der Provinzen Calenberg und Gubenhagen nicht am Reichskriege teilsnehmen sollen, außerdem soll der Kurfürst für die Calenberg`sche Nation eine Neutralitätserklärung nach Frankreich senden, wenn nicht, würde man selbst mit Frankreich darüber verhandeln. Der Antrag wurde natürlich abgewiesen und er ohne Angabe von Gründen all seiner Ämter enthoben. Alle Bemühungen, dieses rückgängig zu machen auch mit Hilfe von Fr. Wilhelm III scheiterten. Stattdessen wurde Berlepsch wegen einer Unterredung mit einem französischen General als ?Landesverräter? aus dem Fürstentum verbannt. Ha-C5-140