Beschreibung:

207 Seiten; 20,5 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Umschlag mit kl. Läsuren; innen einige Seiten leicht nachgedunkelt. - INHALT : I. Vom Wesen des französischen Geistes. ------ II. Der Humanismus bis Montaigne. ------ III. Die Lehrjahre des Michel de Montaigne. ------ IV. Der Mensch in den "Essais". ------ V. Der hl. Franz von Sales und das religiöse Empfinden ------ VI. Descartes und die Wissenschaft. ------ VII. La Rochefoucauld und die Weltlichkeit. ------ VIII. Pascal und sein Leben. ------ IX. Pascals Philosophie. // Fortunat Strowski (* 16. Mai 1866 in Carcassonne, Département Aude; ? 11. Juli 1952 in Cervières, Département Loire) war ein französischer Romanist und Literaturwissenschaftler. ... (wiki) / ... Unsere Moralisten, die offenen wie die heimlichen, Montesquieu und Marivaux genau so wie Montaigne oder La Rochefoucauld, können, selbst wenn sie sich einer rein wissenschaftlichen Haltung befleißigen und sich aller moralischen Erwägungen entledigen wollen, doch nicht um-hin, nach Gesichtspunkten der Moral zu urteilen. Übrigens ist es auch sehr selten, daß sie so rückständig sind, solch eine voraussetzungslose Haltung einzunehmen. Unsere besten Schriftsteller sind niemals das, was man als "Amoralisten" bezeichnet. Ein Mann wie Gabriel Naude im 17. Jahrhundert, übrigens ein unbedeutender Schriftsteller, ist eine Ausnahmeerscheinung; und wer gar heutzutage sich seiner amoralischen Haltung rühmt, steckt voller moralischer Vorurteile. Worin besteht nun die Eigenheit dieser Urteile ? Niemals beruft man sich bei ihnen auf einen verbrieften Brauch, niemals auf ein als allgemeingültig hingestelltes Gesetz, niemals auf einen kategorischen Imperativ. Man läßt sich bei ihnen zunächst durch das unbestechliche Gefühl für gut und böse, gerecht und ungerecht, uneigen-nützig und edel leiten. Man sagt: "Das geht, das geht nicht! . .." Erst in zweiter Linie sieht man auf das, was sich schickt, nützlich ist oder sich vom praktischen Leben aus empfiehlt; man weist gern nach, daß die Irrtümer und die Fehler Dummheiten und Verrücktheiten sind; der Sinn für Spott und Ironie, der in den Erzählungen und den Schwänken des alten Frankreich oder selbst noch in den Fabeln La Fontaines an den Tag tritt, begleitet am häufigsten die abfälligen Urteile, die man vom Standpunkt der Moral aus fällt ? (Seite 14)