Beschreibung:

Second Series. 5th edition. New York, C.S.Francis, 1848. 287 S. Orig.-Leinenband mit geprägtem Rückentitel; etw. bestoßen, vorderes Gelenk und oberes Kapital etwas beschädigt.

Bemerkung:

Zweite Folge der "Briefe aus New York" der amerikanischen Frauenrechtlerin, Kämpferin für die Rechte der amerikanischen Ureinwohner sowie für die Abschaffung der Sklaverei eintretenden Lydia Maria Child (1802-1880). Wie schon bei der ersten Briefsammlung handelt es sich um im "National Anti-Slavery Standard", dessen Herausgeberin sie war, als wöchentliche Kolumne veröffentlichte "Briefe". Im Gegensatz zur ersten, 1841 erschienen Sammlung tritt hier der abolitionistische Impetus etwas zurück und "reflects the shift in Child's interests from social reform to mysticism and the arts" (Carolyn L. Karcher, "The First Woman in the Republic: A Cultural Biography of Lydia Maria Child" (1994), S. 316). Im "Zwölften Brief" legt sie dar, dass sie von Swedenborgs "Entsprechungslehre" schon früh beeinflusst wurde: "You remind me that I often allude to correspondences between things natural and spiritual... This was first revealed to me, in early life, in the writings of Swedenborg". Vor diesem Hintergrund schildert sie ihren Lesern Erfahrungen und Erlebnisse aus New York. Sie berichtet viel über Musik ("music is the voice of God"), wobei sie besonders die Kunst des norwegischen Violinisten Ole Bul beeindruckte, dessen Konzert sie gleich mehrfach besuchte. Ausführlich schildert sie einen Vortrag über Mnemotechnik von Francis Fauvel Gouraud oder beschäftigt sich mit den Anhängern William Millers ("Millerites"), die vergeblich auf einen zweiten Advent, die Rückkehr Christi zwischen März 1843 und März 1844 gehofft hatten. Ihre sozialreformerische Einstellung tritt in den "Briefen" aber ebenso zu Tage. So lässt eine 65jährige schwarze Waschfrau, die als Sklavin mehrfach verkauft worden war, ihren Lebenslauf schildern oder setzt sich für eine Gefängnisreform ein. - Teils etwas stockfleckig, Vorsatz mit Namenseintrag, sonst gut erhalten.