Beschreibung:

311 Seiten; 15 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes, akzeptables Exemplar; Einband repariert; berieben; kl. Lagerspuren; Seiten nachgedunkelt; Gebrauchsspuren. - Die Kommune 2 war eine Lebensgemeinschaft in Berlin-Charlottenburg, in der versucht wurde, kollektives Leben mit politischer Arbeit zu verbinden. Kommune 2 bezieht sich auf die kurz vorher gegründete Kommune I, gegenüber der sie auch als die "Politkommune" bezeichnet wurde. Die Kommune 2 begann im August 1967 und scheiterte nach einem Jahr im Sommer 1968 und wurde von den Beteiligten in einem Buch dokumentiert. Beteiligt waren vier Männer, drei Frauen und zwei Kinder. Die Mitglieder kamen zum Großteil aus dem SDS. Beteiligt waren unter anderem Klaus Gilgenmann, Jan-Carl Raspe, Hans-Eberhard Schultz, Eike Hemmer und Marion Steffel-Stergar von der Gruppe Subversive Aktion. In der Kommune kam es zu sexuellem Missbrauch von Kindern. ? (wiki) // INHALT : Einleitung (Kommune und Großfamilie) ------ Die Entstehung der Kommune in der antiautoritären Bewegung ------ Alltag in der Kommune: Lebensunterhalt, gemeinsame Kasse, Haushaltsplan - Grundlage für das freiere Zusammenleben ------ Gemeinsame Kindererziehung - auf dem Wege zum Kinderkollektiv ------ Scheitern gemeinsamer politischer Praxis - das Problem der Erotisierung der Arbeit ------ Gruppenkonflikte und Lösungsversuche ------ 1. Abschnitt: Wie wirken sich Konflikte im Zweierverhältnis auf die Gruppe aus und wie hat sich die Kommune 2 damit beschäftigt? ------ 2. Abschnitt: Welche Konflikte entstanden den Alleinstehenden und der Gruppe und bearbeitet? ------ Ausweg in die Gruppenanalyse ------ 1. Beginn der Reihenanalyse ------ 2. Die Bedeutung der Reihenanalyse für Gruppenkonflikte - das Problem der Gruppenautoritäten ------ 3. Die methodischen Probleme der Reihenanalyse ------ 4. Analyse und Zusammenleben ------ 5. Osterunruhen - Notstand; das endgültige Scheitern der Analyse ------ 6. Welche Konsequenzen haben wir individuell aus der Auflösung der Kommune 2 gezogen? ------ Die neue Funktion von Kommunen für die sozialistische Organisation. // ... Worin liegt dann zur Zeit die befreiende Wirkung der Kommune für die sexuellen Beziehungen? Unsere Erfahrungen dabei lassen sich in zwei Richtungen beschreiben: Das Zusammenleben in einer Gruppe schafft Voraussetzungen für ein befriedigenderes, länger dauerndes Liebesverhältnis zwischen zwei Menschen, was offenbar unserer Bedürfnisstruktur am gerechtesten wird. Es besteht eine größere Chance für eine menschliche Beziehung, die nicht so sehr durch äußere Zwänge bestimmt und zementiert wird, sondern durch das Interesse an der Person des Partners, und die wahrscheinlich auch weniger irrational zu losen ist, wenn das sinnliche Interesse aneinander erlischt. Diese positive Wirkung resultiert daraus, daß die Verquickungen der sexuellen Beziehung mit der Ökonomie und den sozialen Rollentrennungen im Haushalt und bei der Kindererziehung abgebaut wird. Darüber hinaus schafft die Gruppe eine günstige Randbedingung für befriedigende sexuelle Beziehungen, wenn sie die völlige Verstrickung der Partner in falsche Erwartungen und gegenseitige Schuldgefühle verhindert. Das geschieht schon dadurch, daß man sich kollektiv mit den auftauchenden Konflikten beschäftigt. Dadurch werden beide gezwungen, sich mit den Projektionen (Idealvorstellungen, Vater- und Mutterübertragungen) auf den jeweiligen Partner auseinanderzusetzen, (vgl. Kapitel VI, "Konflikte und Lösungsversuche") Der Beitrag der Kommune zur Befreiung der Sexualität ist also gewiß begrenzt. Doch sie kann hier wie auf den anderen Gebieten etwas Entscheidendes leisten, wenn sie die Verdrängungen aufhebt und Schuldgefühle verringert. (Seite 311)