Beschreibung:

209 Seiten; Buchschmuck; 22 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband berieben u. stw. leicht beschabt; Seiten nachgedunkelt. Relativ SELTEN. - INHALT : Ein Fürst unter den Hofmalern (Antoine Watteau) ----- Denys L'Auxerrois ----- Sebastian van Storck ----- Herzog Karl von Rosenmold. // Walter Horatio Pater (* 4. August 1839 in Shadwell in einem heutigen Londoner Stadtteil; ? 30. Juli 1894 in Oxford) war ein englischer Essayist und Kritiker. ... (wiki) // "Valenciennes, Sept. 1701. MEINES Vaters grosse Werkstätte ist eben renoviert worden. Jener köstliche, verfallene alte Platz hat nun seine moosüberwachsenen Ziegel und die grünen Moos- und Regenflecke eingebüsst, die sich, so lange wir denken können, auf der weissgetünchten Mauer befanden, der gegen-über, in dem kleinen Bildhauerhofe, wir der Kühle wegen im Sommer sitzen. Mit des alten Watteaus Arbeitern kam sein Sohn, "das Genie", meines Vaters Pate und Namensvetter, ein dunkelhaariger Jüngling, dessen grosse, unruhige Augen fortwährend nach den verschiedenen Zeichnungen, die hier ausliegen, zu wandern schienen. Mein Vater beharrt dabei, dass er in der That ein Genie und ein geborener Maler sei. Wir haben unsere September - Messe auf der "Grande Place" gehabt, ein wundervolles Gemisch von Klang und Farbe auf dem geräumigen, offenen Platze unter unseren Fenstern. ? Anton Watteau kommt jetzt oft hierher. Es ist der Instinkt einer natürlichen Feinheit in ihm, dem kahlen Steinhaus und den behäbigen alten Leuten zu entrinnen, wenn immer er kann. Die Rauheit seines Heims hat sein Empfinden für selbst den bescheidenen Schmuck des Lebens in ein physisches Bedürfnis verwandelt, wie Hunger oder Durst, die zur Gier anwachsen können; und mich dünkt, er überschätzt vielleicht diese Dinge. ... Das ist die That des jungen Watteau! Er erwartet, mehr Aufträge auf seine Arbeiten zu erhalten, als er ausführen kann. Er, so elegant und nach den Farben des Lebens hungernd, wird sicherlich Geschmack finden an dem Verkehr mit jenen reichen Kunstliebhabern, wie M. de Crozat, M. de Julienne, dem Abbe de la Roque, dem Grafen des Caylus und M. Gersaint, dem berühmten Bilderhändler, die alle so begierig sind, ihn in ihren eleganten hotels zu beherbergen und seine Gesellschaft in ihren Landhäusern zu geniessen. Paris, hören wir, war nie so reich und üppig als jetzt, und die grossen Damen überbieten sich gegenseitig, um seine Malereien selbst auf ihren Fächern zu haben. Diese ungeheuren Vermögen scheinen jedoch sehr schnell aus einer Hand in die andere zu gehen. Und Antons neue Manier! Ich bin ganz unfähig, sie zu erraten, mir den Trick und die Wirkung vorzustellen. ... " (Seiten 6, 11 und 22)