Beschreibung:

312 Seiten; graph. Darst.; 22,5 cm; fadengeh. Pappband (nachgebunden).

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar; anfangs eine (vakat-)Seite durchgehend mit Bleistift-Anmerkungen. - 6., vermehrte Auflage; 1. Arbeit Freuds in seinem eigenen Verlag / nachgebunden, aber: Orig.-Einband aus brüchiger Pappe, daher fast immer zerstört (1919: Kriegsende, Materialknappheit etc.) -- INHALT : I. Vergessen von Eigennamen. ------ II. Vergessen von fremdsprachigen Worten. ------ III. Vergessen von Namen und Wortfolgen. ------ IV. Über Kindheits- und Deckerinnerungen. ------ V. Das Versprechen. ------ VI. Verlesen und Verschreiben. ------ VII. Vergessen von Eindrücken und Vorsätzen. ------ VIII. Das Vergreifen. ------ IX. Symptom- und Zufallshandlungen. ------ X. Irrtümer. ------ XI. Kombinierte Fehlleistungen. ------ XII. Determinismus. - Zufalls- und Aberglauben. Gesichtspunkte. // ... Die Mannigfaltigkeiten in den Beziehungen und Bedeutungen: der Deckerinnerungen habe ich in dem erwähnten Aufsatz nur gestreift, keineswegs erschöpft- An dem dort ausführlich analysierten Beispiel habe ich eine Besonderheit der zeitlichen Relation zwischen der Deckerinnerung und dem durch sie gedeckten Inhalt besonders hervorgehoben- Der Inhalt der Deckerinnerung gehörte dort nämlich einem der ersten Kinderjahre an, während die durch sie im Gedächtnis vertretenen Gedankenerlebnisse, die fast unbewußt geblieben waren, in späte Jahre des Betreffenden fielen. Ich nannte diese Art der Verschiebung eine rückgreifende oder rückläufige- Vielleicht noch häufiger begegnet man dem entgegengesetzten Verhältnis, daß ein indifferenter Eindruck der jüngsten Zeit sich als Deckerinnerung im Gedächtnis festsetzt, der diese Auszeichnung nur der Verknüpfung mit einem früheren Erlebnis verdankt, gegen dessen direkte Reproduktion sich Widerstände erheben. Dies wären vorgreifende oder vorgeschobene Deckerinnerungen. Das Wesentliche, was das Gedächtnis bekümmert, liegt hier der Zeit nach hinter der Deckerinnerung. Endlich wird der dritte noch mögliche Fall nicht vermißt, daß die Deckerinnerung nicht nur durch ihren Inhalt, sondern auch durch Kontinguität in der Zeit mit dem von ihr gedeckten Eindruck verknüpft ist, also die gleichzeitige oder anstoßende Deckerinnerung. Ein wie großer Teil unseres Gedächtnisschatzes in die Kategorie der Deckerinnerungen gehört, und welche Rolle bei verschiedenen neurotischen Denkvorgängen diesen zufällt, das sind Probleme, in deren Würdigung ich weder dort eingegangen bin, noch hier eintreten werde. Es kommt mir nur darauf an, die Gleichartigkeit zwischen dem Vergessen von Eigennamen mit Fehlerinnern und der Bildung der Deckerinnerungen hervorzuheben. ? (Seite 49/50)