Beschreibung:

163 Seiten. Mit zahlreichen faks. Abbildungen. Grüne Originalbroschur. 21x15 cm

Bemerkung:

* Das Rüggericht: Die 934 Seiten der Protokolle des Rüggerichts zu Winterhausen geben Einblicke in das Leben der Einwohner des Ortes in den Jahren 1597 bis 1614. Diese achtzehn Jahre fallen in die relativ ruhige Zeit zwischen der Einführung der Reformation im Ort (1543-1556) und dem großen, dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Die von Julius Echter von Mespelbrunn im Würzburger Gebiet energisch vorangetriebene Gegenreformation hatte in der Grafschaft der Schenken von Limpurg, zu der Winterhausen gehörte, keinen Erfolg. Einschnitte stellen im fraglichen Zeitraum vielleicht nur die Pestjahre von 1607 und 1611 dar. Das Winterhäuser Rüggericht stellte die niedere, am Ort selbst angesiedelte Gerichtsbarkeit dar. Rüggerichte sind in der limpurgischen Grafschaft auch für Sommerhausen und Markt Einersheim belegt. Von ihnen waren vor allem Beleidigungen, üble Nachrede, Körperverletzungen, allgemeine Ordnungswidrigkeiten, Schuldforderungen und Kaufstreitigkeiten zu verhandeln. Prozesse zu schwereren Straftaten wie Mord, Totschlag, Raub, Ehebruch, Unzucht und überhaupt kompliziertere Fälle oblagen den höheren Gerichtsinstanzen. Da gab es zunächst das Herrschaftsgericht in Sommerhausen (wohl zuständig für Sommerhausen, Winterhausen, Lindelbach, Westheim und Gollhofen) und das Zentgericht als oberstes Gericht.