Beschreibung:

41 Seiten; 23 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; Einband und Seiten leicht nachgedunkelt. - Erste Einzelausgabe. - "Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert" erschien zuerst 1923 in "Imago, Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Herausgegeben von Prof. Dr. Sigm. Freud". IX. Band, Heft 1 (Religionspsychologisches Heft). (Verlagstext) // INHALT : I. Die Geschichte des Malers Christoph Haitzmann. ------ II. Das Motiv des Teufelspakts. ------ III. Der Teufel als Vaterersatz. ------ IV. Die zwei Verschreibungen. ------ V. Die weitere Neurose. // ... Der böse Dämon des christlichen Glaubens, der Teufel des Mittelalters, war nach der christlichen Mythologie selbst ein gefallener Engel und gottgleicher Natur. Es braucht nicht viel analytischen Scharfsinns, um zu erraten, daß Gott und Teufel ursprünglich identisch waren, eine einzige Gestalt, die später in zwei mit entgegengesetzten Eigenschaften zerlegt wurde. In den Urzeiten der Religionen trug Gott selbst noch alle die schreckenden Züge, die in der Folge zu einem Gegenstück von ihm vereinigt wurden. Es ist der von uns wohlbekannte Vorgang der Zerlegung einer Vorstellung mit gegensinnigem - ambivalentem - Inhalt in zwei scharf kontrastierende Gegensätze. Die Widersprüche in der ursprünglichen Natur Gottes sind aber eine Spiegelung der Ambivalenz, welche das Verhältnis des Einzelnen zu seinem persönlichen Vater beherrscht. Wenn der gütige und gerechte Gott ein Vaterersatz ist, so darf man sich nicht darüber wundern, daß auch die feindliche Einstellung, die ihn haßt und fürchtet und sich über ihn beklagt, in der Schöpfung des Satans zum Ausdruck gekommen ist. Der Vater wäre also das individuelle Urbild sowohl Gottes wie des Teufels. Die Religionen würden aber unter der untilgbaren Nachwirkung der Tatsache stehen, daß der primitive Urvater ein uneingeschränkt böses Wesen war, Gott weniger ähnlich als dem Teufel. ? (S. 19)