Beschreibung:

VIII; 182 Seiten; Illustr.; 22,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Akzeptables Exemplar; Einband fragmentarisch; Gebrauchs- und Lagerspuren; Exemplar des libertären Dokumentaristen Hansdieter Heilmann, mit Beilagen und geringen Bleistift-Anstreichungen. - In Frakturschrift. - SEHR SELTEN. - INHALT / Kapitel : Quellenverzeichnis ------ Einleitung ------ Zur Soziologie Oberschlesiens ------ Geschichte der oberschlesischen Presse bis zum Weltkriege ------ Struktur der oberschlesischen Presse ------ Umwälzungen in der oberschlesischen Presse zwischen Revolution und Abstimmung ------ Zwischen Revolution und Besetzung durch die Entente ------ Die Interalliierte Kommission ------ Aufbau des deutschen Propagandaapparates ------ Deutsche Propaganda unter "Schwebendem Volkstum" ------ Werbearbeit der deutschen Kampfblätter unter dem "Schwebendem Volkstum" ------ "Die Stellung der deutschen Presse innerhalb der Kampffront" ------ Vom Wesen der oberschlesischen Abstimmungspropaganda ------ Kurzer Ueberblick über andere Formen der deutschen Propaganda ------ Die Einwirkungen der von den Propagandastellen ausgegebenen Parolen auf das äußere Bild der deutschen Presse ------ Höhepunkte der Zeitungspropaganda vom 1.1.1919 bis zum 21.3.1921 ------ Schlußwort. // ? Nach dem Ersten Weltkrieg sollten nach dem Versailler Vertrag Teile des Grenzverlaufs zwischen Polen und Deutschland über Volksabstimmungen geregelt werden. Die Interalliierte Regierungs- und Plebiszitskommission für Oberschlesien, der die Leitung der Volksabstimmung oblag, hatte laut Vertrag die Aufgabe, die gemeindeweisen Ergebnisse dem alliierten Obersten Rat mitzuteilen und einen Vorschlag über die Linie einzureichen, "die in Oberschlesien unter Berücksichtigung sowohl der Willenskundgebung der Einwohner als auch der geographischen und wirtschaftlichen Lage der Ortschaften als Grenze Deutschlands angenommen werden soll". Die letzte Entscheidung über den festzusetzenden Grenzverlauf sollte dem Obersten Rat vorbehalten bleiben. Zwischen Kriegsende und Abstimmung kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen polnischen Einwohnern, die den Anschluss an Polen forderten, und deutschen Polizeieinheiten sowie Freikorps während der Aufstände in Oberschlesien. Am Abstimmungstag, dem 20. März 1921, stimmten - bei einer Wahlbeteiligung von 97,5 Prozent, die das Ausmaß der Polarisierung in der Bevölkerung widerspiegelt - 707.045 Oberschlesier (59,4 Prozent) für Deutschland und 479.232 (40,6 Prozent) für Polen. Die Bedeutung dieses trotz widriger Bedingungen und massiver polnischer Propaganda für Deutschland unerwartet positiven Votums wurde durch die Tatsache noch erhöht, dass das Abstimmungsgebiet nur denjenigen Teil Oberschlesiens umfasste, in dem bei Volkszählungen ein hoher Anteil slawischsprachiger Bevölkerung ermittelt worden war: Während es zwar zusätzlich einen kleinen Teil des niederschlesischen Landkreises Namslau umfasste, blieben die Landkreise Falkenberg O.S., Grottkau, Neisse und der Westteil des Landkreises Neustadt O.S., die weiterhin dem Deutschen Reich angehörten, sowie der bereits 1920 an die Tschechoslowakei abgetretene Südteil des Kreises Ratibor (Hultschiner Ländchen) von der Abstimmung ausgeschlossen. Das Ergebnis ließ folglich den Rückschluss zu, dass auch viele, die in Volkszählungen Polnisch als Muttersprache angegeben hatten, für Deutschland gestimmt hatten. Aufgrund der angespannten Situation in Oberschlesien sowie zwischen deutschem und polnischem Staat trug das Ergebnis zunächst mehr zur Verschärfung der Fronten als zur Klärung der Lage bei. Auf deutschsprachiger Seite wurde es zumeist propagandistisch als deutscher "Sieg" und "Rettung Oberschlesiens" gefeiert; nur wenige Stimmen wiesen schon im Vorhinein darauf hin, dass selbst "wenn die [?] Abstimmung eine gewaltige Mehrheit für Deutschland ergeben sollte, noch immer ein Teil Oberschlesiens den Polen zugesprochen werden könnte". ? (wiki)