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699 / 507 / 556 / 343 / 537 / 573 / 612 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.
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Sehr guter Zustand - Die Frankfurter Ausgabe in 7 Bänden, herausgegeben von den Übersetzern Alfred Blüher und Jürgen Schmidt-Radefeldt, erscheint in sieben Einzelbänden. Sie enthält die komplette Lyrik- und Prosasammlung, begleitende literaturtheoretische Schriften zur Dichtkunst und Übersetzungstheorie, Theaterstücke, Dialoge und eine umfassende Sammlung von Reden, Essays und Briefen zur Philosophie, Politik, Zeitgeschichte, Ästhetik, Kunst und Wissenschaft. -- Band 1: Dichtung und Prosa -- Band 2: Dialoge und Theater -- Band 3: Zur Literatur -- Band 4: Zur Philosophie und Geisteswissenschaft -- Band 5: Zur Theorie der Dichtkunst und vermischte Gedanken -- Band 6: Zur Ästhetik und Philosophie der Künste -- Band 7: Zur Zeitgeschichte und Politik. -- -- Die »Frankfurter Ausgabe« der gesammelten Werke von Paul Valéry, als deren Gesamtherausgeber Jürgen Schmidt-Radefeldt zeichnet, wird auf der Grundlage der Œuvres ( Édition de la Pléiade ) erstellt. Darüber hinaus werden weitere unverzichtbare Texte, die nicht in dieser französischen Ausgabe enthalten sind, sowie einige unveröffentlichte Schriften ergänzend einbezogen. Die deutsche Ausgabe besitzt einen ausführlichen Anmerkungsapparat und bibliographische Hinweise und stellt hierdurch einen direkten Bezug zu den Cahiers/Heften von Paul Valéry her. -- Dieser erste Band Dichtung und Prosa, der von Karl Alfred Blüher und Jürgen Schmidt-Radefeldt gemeinsam herausgegeben wird, enthält Werke, die den frühen Ruhm des Dichters begründeten. Das »Album alter Verse«, auf Drängen von André Gide und Gaston Gallimard zusammengestellt, erschien 1920 und versammelte frühe Dichtungen des jungen Lyrikers. In der Chronologie seines Lebens schließt daran »Die junge Parze« ( 1917 ) an, eine Dichtung, die von vielen als »hermetisch« bezeichnet wurde und als Herausforderung an die zeitgenössische Kritik galt. Im Zenit des dichterischen Schaffens entstand dann »Charmes« ( 1922 ) , eine aus einundzwanzig in vorhergehenden Jahren veröffentlichten Gedichten bestehende Sammlung, darunter Valérys wohl berühmtestes Gedicht »Der Friedhof am Meer«. Die große Resonanz dieser Lyrik in Deutschland wurde nicht zuletzt durch die Übertragungen von Rainer Maria Rilke und Paul Celan gefördert. -- Das dichterische Œuvre Valérys, das sich in diesem Band durchgehend zweisprachig präsentiert, wird durch zahlreiche, bisher noch nicht ins Deutsche übertragene Vers- und Prosadichtungen vervollständigt: »Gedichte aus verschiedenen Zeiten«, Dichtungen aus Mélange, »Poésie brüte«, »Gleichnisse«, dazu die beiden postum erschienenen bedeutenden Texte »Der Engel« und »Agathe«. -- Valérys bekanntester Prosatext ist zweifellos »Monsieur Teste« ( ab 1896 ) , der hier, um weitere, bisher unübersetzte Teile ergänzt, zum ersten Mal als Gesamtzyklus vorgelegt wird. Perspektivisch durch die Sichtweisen seines Freundes, seiner Frau, durch Gespräche, überlieferte Textstücke und seinen Selbstkommentar gebrochen, tritt hinter Monsieur Teste sein Autor hervor. -- Charakteristisch für Valérys ästhetisch-literarische Konzeption ist die Sammlung »Augenblicke« - Bildeindrücke, Erinnerungen, Aperçus, Sentenzen und Aphorismen - als geistige Mélange ( Band 5 unserer Ausgabe bringt andere »vermischte Gedanken« dieser Art ) . Ebenfalls zum ersten Mal auf deutsch liest man die »Gebrochenen Geschichten«, die nach dem Tode Valérys 1950 erschienen sind. Gestalten der biblischen, griechischen, orientalischen, literarischen und eigenen Mythologie Valérys treten hier ins Licht - Rachel, Hera, Calypso, Acem, Robinson oder Monsieur Teste -, und der Bericht von den Lebensformen auf der Insel Xiphos nähert sich der Utopie. -- Schließlich wird die Ergründung und Hinter- fragung des eigenen konkreten poetischen Schaffens von Valéry in acht zumeist kleineren Schriften zu seiner eigenen Lyrik beispielhaft offengelegt. Diese Grundlagenfragen zur Poetik und Hermeneutik des schöpferischen Vermögens des Geistes werden in den Schriften »Zur Literatur« ( Band 3 ) und »Zur Theorie der Dichtkunst und Vermischte Gedanken« ( Band 5 ) mit dem Ziel einer allgemeinen Literaturästhetik wieder aufgenommen. -- Band 7 der Frankfurter Ausgabe bringt die zeit- und kulturkritischen Essays, die Valery zur Geistesgeschichte Europas im ausgehenden 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schrieb und die seinen kritischen Weitblick, seine politische Frühreife schon vor der Jahrhundertwende und dann in den zwanziger Jahren deutlich werden ließen. -- Der Inhalt gliedert sich in drei Teile: Während der mittlere Teil integral die Essays Blicke auf die gegenwärtige Welt ( 1945 ) in Valérys eigener Zusammenstellung umfaßt, versammelt der erste Teil die großen Texte zur Methode, Krise, Politik und Freiheit des europäischen Geistes und stellt die Frage nach den Werten eines freiheitlichen Geisteslebens. Der letzte Teil präsentiert sehr verschiedenartige, zumeist kleinere Schriften, die nahe an den Ereignissen geschrieben wurden. -- Den frühen Essay »Eine methodische Eroberung« ( 1897 ) schrieb Valéry mit 25 Jahren, ein halbes Jahrhundert später lag er erstmals in'der deutschen Übersetzung von Max Rychner vor, wurde aber - obgleich er zentral Deutschland ( wie Japan und Italien ) betrifft - hierzulande ( zu ) schnell vergessen. Fast zwei Jahrzehnte später - nach einem weiteren Krieg zwischen Frankreich und Deutschland - schreibt er die »Krise des Geistes«, des europäischen Geistes. Der erste, oft zitierte Satz gibt die Richtung an: »Wir Kulturvölker, wir wissen jetzt, daß wir sterblich sind.« Und er definiert, was ein Europäer ist - aus seinem griechischen, römischen und christlichen Kulturerbe. Erstmalig auf deutsch erscheinen Texte wie »Über die Krise der Intelligenz«, die »Rede zur Geschichte«, »Die Bilanz der Intelligenz« und »Ist Geist ein Luxus?«, die nach der wesentlichen Funktion von Intellektuellen und geistiger Tätigkeit in einem sozialen Wertesystem fragen - Intelligenz als Fähigkeit und Intelligenz als Klasse. -- Die Sammlung Blicke auf die gegenwärtige Welt wird in deutscher Übersetzung zum erstenmal in der Frankfurter Ausgabe vorgelegt, von einigen wenigen Beiträgen abgesehen. Die Thematiken reichen von fernöstlichen oder nordamerikanischen Kulturkontakten bis Europa, bis nach Frankreich mit seinen Regionen, nach Paris und der Académie française, von besonderen beruflichen und organisatorischen Tätigkeiten bis zu Geschichte, Diktatur, Literatur und Fortschritt - wobei der Gedanke von der Freiheit des Geistes leitmotivisch fast in allen Essays thematisiert wird. Die kleineren Beiträge des letzten Abschnitts in diesem Band - fast alle zum erstenmal in deutscher Übertragung - führen vertraute Thematiken im Detail genauer aus, so etwJ Aphorismen über die politischen Parteien, die Stellungnahme zu den »zwei Kulturen«, der Vorschlag einer internationalen Gesellschaft der Intellektuellen, Vorworte zu zwei Büchern über Revolution und Weltfrieden, über Physiologie und die Vorstellung vom Orient. Auch die autobiographische Darstellung findet hier ihren notwendigen Platz, so in den langen »Mediterranen Eingebungen« und den kurzen Bildeindrücken vom Rückzug der deutschen Besatzungstruppen aus Paris ( »Ein Nichts von Ereignis«, »Frei atmen« ) . Am Ende dieser Werke-Ausgabe stehen dann Valérys Ultima verba. -- Paul Valéry ( 1871-1945 ) -- Als langjähriger Präsident des PEN-Clubs, Mitglied der Académie française und Lehrer am Collège de France, einer der angesehensten Bildungsstätten Frankreichs, hat Valéry zu Lebzeiten wie kein anderer die französische Literatur- und Geistesgeschichte repräsentiert. Heute gehört dieser umfassende Denker, Prosaist und bedeutendste Dichter des Frankreich seiner Zeit, der dabei von entschiedenem Engagement für den europäischen Gedanken durchdrungen war, kraft der Formenvielfalt und thematischen Vielschichtigkeit seines Werkes beispielhaft zur klassischen Moderne.