Beschreibung:

(44) Seiten; 21 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; geringe Gebrauchs- und Lagerspuren; einige Seiten gering fleckig. - Mit Orig.-Bauchbinde "Das Ende des Nihilismus. Der Anbruch einer neuen Geistesrichtung durch die Wahrnehmung neuer Phänomene" - ... Eine gute Definition des Nihilismus würde der Sichtbar-Machung des Krebserregers zu vergleichen sein. Sie würde nicht die Heilung bedeuten, wohl aber ihre Voraussetzung, soweit Menschen überhaupt daran mitwirken. Es handelt sich ja um einen Vorgang, der die Geschichte weit übergreift. Wenn wir die beiden eingangs eingeführten Meister konsultieren, so finden wir bei Nietzsche die Ansicht, daß der Nihilismus der Ausdruck der Entwertung der höchsten Werte sei. Als Zustand nennt er ihn normal, als Zwischenzustand pathologisch - das ist eine gute Unterscheidung, die besagt, daß man sich angemessen in ihm verhalten kann, was seine Aktualität betrifft. Hinsichtlich der Vergangenheit und der Zukunft ist das nicht der Fall; hier drängt sich das Sinn- und Hoffnungslose auf. Der Niedergang der Werte ist vor allem der Niedergang der christlichen Werte; er korrespondiert mit der Unfähigkeit, höhere Typen hervorzubringen oder auch nur zu konzipieren und mündet in den Pessimismus ein. Dieser entwickelt sich zum Nihilismus, indem die Rangordnung, die zunächst enttäuschte, mit Haß betrachtet und verworfen wird. Es bleiben nur die richtenden, also die kritischen Werte: die Schwachen zerbrechen daran, die Stärkeren zerstören, was nicht zerbricht, die Stärksten überwinden die richtenden Werte und dringen weiter vor. Der Nihilismus kann ebensowohl ein Zeichen der Schwäche als auch der Stärke sein. Er ist ein Ausdruck der Nutzlosigkeit der anderen Welt, nicht aber der Welt und des Daseins überhaupt. ... (S. 11)