Beschreibung:

8 Seiten. 21x15 cm

Bemerkung:

* Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg (* 6. April 1900 in Darmstadt als Gräfin von Korff genannt Schmising-Kerssenbrock; ? 24. Januar 1974 in Heiligenhaus) war nach dem Zweiten Weltkrieg erste Präsidentin des Vereins Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte.... Zum 1. Januar 1947 richtete die US-Militärverwaltung in der Gefangenenanstalt Landsberg das Kriegsverbrechergefängnis Landsberg (War Criminal Prison No. 1) ein. In Landsberg hatte Adolf Hitler 1923/24 knapp neun Monate Festungshaft verbüßt, und auch Rudolf Heß, Julius Streicher und Gregor Strasser waren in dieser Zeit dort inhaftiert gewesen. Fast alle in den Nürnberger Nachfolgeprozessen (Fliegerprozesse, Malmedy-Prozess, Nürnberger Ärzteprozess, Einsatzgruppen-Prozess, Krupp-Prozess, OKW-Prozess, Rasse- und Siedlungshauptamt-Prozess, Wilhelmstraßen-Prozess) angeklagten und verurteilten Beschuldigten saßen in Landsberg ein. Insgesamt wurden dort bis zum 7. Juni 1951 288 Todesurteile vollstreckt. Die NS-Verbrecher wurden in Presseaktionen in der Regel als schuldlose Opfer und reine Befehlsempfänger und Mitläufer dargestellt. Auch an Papst Pius XII. appellierte Helene Elisabeth von Isenburg mit Schreiben vom 4. November 1950: ?Ich kenne jeden, um den es geht. Niemand kann mehr von Schuld und Verbrechen reden, der in ihre Seelen geschaut hat [?] Es bittet Dich, heiliger Vater, ganz im Vertrauen, die Mutter der Landsberger.? Sechs Tage später versprach Pius XII. der Prinzessin, ?dass von Rom aus alles getan wird, um den Landsbergern das Leben zu retten.? In der Bundesrepublik Deutschland wurde zur Aktion ?Weihnachten in Landsberg? aufgerufen. Es sollten Protestbriefe an den amerikanischen Hohen Kommissar John Jay McCloy, und führende Politiker geschrieben und Spenden gesammelt werden. Die Aktionen der Prinzessin und der Stillen Hilfe nahmen derartig zu, dass McCloy öffentlich vor einem ?Wiederaufleben des Nazismus? warnen musste. Die meisten der Gnadengesuche hatten aber schließlich Erfolg, fast alle Todesstrafen wurden in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt. Bundespräsident Theodor Heuss weigerte sich zwar, Prinzessin Isenburg persönlich zu empfangen, setzte sich aber dennoch in Einzelfällen für zum Tode verurteilte Inhaftierte ein, weil die neu gegründete Bundesrepublik die Todesstrafe abgeschafft hatte ? nicht etwa aus Sympathie mit den Verurteilten. Nach den letzten vollstreckten Todesurteilen im Jahr 1951 wurden die Inhaftierten in den folgenden Jahren Zug um Zug durch Begnadigungen oder aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen, bis 1958 der letzte Häftling das Kriegsverbrechergefängnis Landsberg verlassen konnte. Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg gab ihr Amt als Präsidentin der Stillen Hilfe am 26. Oktober 1959 aus gesundheitlichen Gründen ab, blieb aber weiterhin dem Verein als ?Ehrenvorsitzende? und Kontaktperson bis zu ihrem Tod am 24. Januar 1974 in Heiligenhaus eng verbunden. (Quelle Wikipedia)