Beschreibung:

63 Seiten; Illustr.; 30 cm; kart. (illustr.) mit OUmschlag.

Bemerkung:

Gutes Ex. - ? (Heiner Blumenthal) lässt seine Drucke mit einem jeweils wechselnd breiten Papierrand um die Druckplatte herum abziehen. Innerhalb der Druckplatte definieren die Linien und Flächen ihren eigenen Raum. Die Platte sitzt jedoch - mit einem leichten Relief vertieft - auf dem Papierbogen. Das Bild bezieht sich also zugleich auf den Plattenrand und den Rand des Papierbogens. Die Räumlichkeit der Kaltnadelzeichnung erzielt durch diese doppelte Bezüglichkeit eine andere Wirkung als die der Handzeichnungen. Mit Blumenthals Tiefdrucken entstehen Bilder, die in ihrer künstlerischen Strategie seiner malerischen Arbeit entsprechen. Die Zeichnungen der Drucke selbst bilden nichts ab. Sie haben - mit den Worten des Künstlers - "als Bild keinen Gegenstand, keine Realität außer sich, außer die ihrer eigenen bildnerischen Struktur. Sie sind ihre eigene Realität und lassen dabei gleichzeitig dem Betrachter Raum zu einem eigenen Sehen." Blumenthals künstlerische Strategien sind unter anderem Kontrolle, Improvisation und Abwarten. Oder wie es der Maler Stephan Baumkötter pointiert beschrieb: "Immer wird Handlung sichtbar." Auf Grund der unterschiedlichen technischen Gegebenheiten führen diese Strategien zu parallelen, aber in ihrer Wirkung sehr unterschiedlichen Ergebnissen in den verschiedenen Medien. In fast 20 Jahren ist ein umfangreiches Werk an Tiefdrucken entstanden, das mit der vorliegenden Publikation endlich einmal in den Vordergrund gestellt und nachvollziehbar wird. Es sind unverkennbar Arbeiten von Heiner Blumenthal, die den Anspruch erheben, eigenständig neben der Malerei zu stehen. Und es sind Kaltnadel-, Aquatinta- und Caborundum-Werke, die die besonderen Qualitäten der Druckgraphik zeigen. Diese Bilder hätten in keiner anderen Technik entstehen können, auch wenn Heiner Blumenthal in erster Linie Maler ist und bleibt. Hat man diese Druckgraphiken gesehen, wird man seine Malerei anders, man wird sie neu wahrnehmen. - Andreas Strobl (Vorwort).