Beschreibung:

S. 201 - 296; Anzeigen; 24,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; leichte Gebrauchs- und Lagerspuren; Einband mit geringen Läsuren; Besitzvermerk (Bleistift) Hansdieter Heilmann. - SELTENES Originalheft. - Die Anzeigen mit doppelseitiger Werbung für Buber / Rosenzweig: " Die Schrift ". ---- INHALT / Texte : Martin Buber: Zwiesprache // Edgar Dacque : Der Mensch als Urform // Ludwig Strauss: Der Mensch und die Dichtung // Eberhard Grisebach: Die Grundentscheidung des Existentiellen Denkens und ihre Kritik. Antwort an Hermann Herrigel // Ein Brief von Florens Christian Rang (Braunfels, 1921) (an Herrigel, Buber und Spira) // Ein Briefwechsel über die Zehn Gebote // Alfons Paquet : Eine Vagabundentagung. Eine Mitteilung darüber und eine der Ansprachen. ---- ... Ich habe nicht die Möglichkeit über Luther zu urteilen, der Zwinglin in Marburg die Gemeinschaft absagt, und auch nicht über Calvin, der Servetos Tod befördert; denn Luther und Calvin glauben, das Wort Gottes sei so unter die Menschen niedergegangen, daß es eindeutig gekannt werden könne und also ausschließend vertreten werden müsse, ich aber glaube das nicht, sondern das Wort Gottes fährt vor meinen Augen nieder wie ein fallender Stern, von dessen Feuer der Meteorstein zeugen wird, ohne es mir aufleuchten zu machen, und ich selber kann nur das Licht bezeugen, nicht aber den Stein hervorholen und sagen: Das ist es. Diese Glaubensverschiedenheit aber ist weder in der Verschiedenheit der Subjektivität noch in der der Religionen begründet, sondern in der großen Realverschiedenheit der Geschichtszeiten. Kein gläubiger Mensch des gegenwärtigen Zeitalters vermag von dem Wort Gottes das zu glauben, was Luther und Calvin (oder gar Samuel und Elija) von ihm geglaubt haben. Nicht weil wir glaubensschwach seien; es wird bleiben, wenn unser Glaube noch so sehr erstarkt. Vielmehr, weil wir einer Theophanie harren, von der wir nichts wissen, als den Ort, und der Ort heißt Gemeinschaft. In den öffentlichen Katakomben dieses Harrens gibt es ein eindeutig kennbares und vertretbares Gotteswort nicht, sondern die überlieferten Worte deuten sich uns in unserem menschlichen Einanderzugewandtsein aus. Kein Gehorsam zum Kommenden besteht ohne die Treue zu seiner Kreatur. Dies erfahren zu haben ist unser Weg - kein "Fortschritt", aber ein Weg. ? (S. 207; Martin Buber)