Beschreibung:

145 Seiten; 19 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Lederband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. gering berieben; Ganzlederband mit illustr. Vorsätzen; bibliophil. - INHALT : Einführung; Gedanken über meinen Lebenslauf; Sokratische Denkwürdigkeiten; Aesthetica in nuce; Ästhetische Fragmente; Philologische Einfälle und Zweifel; Babel und Golgatha; Literatur. - Johann Georg Hamann (* 27. August 1730 in Königsberg, Ostpreußen; ? 21. Juni 1788 in Münster) war ein deutscher Philosoph und Schriftsteller. Er wurde durch ein christliches Erweckungserlebnis entscheidend geprägt. Hamann ging vom sokratischen Nichtwissen aus und deutete dies als ein Plädoyer für den Glauben. Eine höhere Einheit könne nicht durch den trennenden Verstand erfasst werden. Er kritisierte die Aufklärung und betonte, dass es Vernunft vor Sprache und Geschichte nicht geben könne. Nach Hamann beruht die Fähigkeit zu denken auf Sprache. Er gilt als ein Wegbereiter des Sturm und Drang. Goethe nannte ihn einen der hellsten Köpfe seiner Zeit. ... Hamann erhebt die Subjektivität des Genies über den kritisch denkenden Kopf. Die aufklärerische Vernunftautonomie lehnt Hamann ab. Während die Aufklärung der Erkenntnis optimistisch begegnet, betrachtet er die Wirklichkeit skeptischer und ist zugleich offener für das Geheimnis. Der Glaube entspricht ihm eher als das rationale Wissen. Überzeugt davon, dass sich unsere seelischen Regungen in einem Halbdunkel abspielen, bedient sich Hamann einer teilweise schwer verständlichen Sprache. Er verknüpft das Motto des Orakels von Delphi ?Erkenne dich selbst!? mit der Maxime des Sokrates ?Ich weiß, dass ich nichts weiß!? und verlangt vom Dichter und Denker die ?Herzwärme der Willkür?. Hamann analysiert die Unwissenheit des Sokrates als radikale Selbsterkenntnis, Empfindung und Glaube. Das sokratische Nichtwissen sei kein Werk der Vernunft und so wenig wie Schmecken und Sehen auf Gründe gestützt. Die Kehrseite der Unwissenheit des Sokrates sei sein Daimonion. Sokrates könne sein Daimonion nicht beschreiben. Er sei begnadet, habe aber seine Schöpferkraft nicht unter Kontrolle. Er verführe seine Mitbürger zu einer verborgenen Wahrheit. Sokrates respektiere sein Daimonion als kritische Instanz und betrachte es mit Gottesfurcht. Wissensdünkel seien abzulegen und das neue Leben müsse der Gottesliebe folgen. In der gnädigen Hinwendung Gottes eröffne sich ein neuer schöpferischer Freiheitsraum für den Menschen. ... (wiki)