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Beschreibung:
XIII, 214 S. : mit Abb. u. Faks. ; 4. Originalleinen mit privatem Schutzumschlag.
Bemerkung:
Sehr guter Zustand - Besitzvermerk des Grieshaber Bibliographen Gerhard Fichtner auf Vorsatz. - Einem so spontan reagierenden Künstler wie HAP Grieshaber legt der Holzschnitt, das selbstgewählte Medium schöpferischer Mitteilung, gelegentlich auch Fesseln an, die in der Technik begründet sind. Mit der Form des Malbriefes hat er sich einen virtuos gehandhabten Ausgleich geschaffen. Hier läßt er seiner Imagination freien Lauf und gestattet sich gegenüber dem in viele Stufen gegliederten Prozeß des Holzschneidens die Freiheit der al-prima-Niederschrift. Zwar sind diese Briefe innerhalb seines Oeuvres ein Komplex für sich, doch werden sie aus den gleichen Quellen gespeist wie die Holzschnitte. Im Reichtum der Bilderfindung, in der Poesie von Wort und Zeichen sind sie einzigartige Kostbarkeiten. Pan, Hahn, Gaukler, Teufel, gute und böse Geister füllen in Wasserfarben, Kreide und Tinte die Seiten, auf denen die Schrift wie ein Teppich ins Bild verwoben ist. Aus der Wechselbeziehung zwischen Wortsinn, Schriftzeichen und bildhafter Darstellung entsteht eine neue Einheit, die das scheinbar Offenkundige wieder verschlüsselt und zurück ins Geheimnis nimmt. -- Die Malbriefe Grieshabers an Freunde, Sammler, Museumsleute, Kunsthändler, Studenten, Publizisten, Druk-ker und Verleger gehen in die Tausende; 52 teils mehrseitige sind in diesem Band als Faksimile wiedergegeben, weitere 366 werden als Texte ediert. Es sind Briefe, die in aphoristischer Zuspitzung das »Grundmuster« von Grieshabers künstlerischer Existenz offenlegen, Konfessionen, in denen sich einer um Erkenntnis bemüht, leidet, zweifelt und malgré tout sein Lied singt, Botschaften, die von dem leidenschaftlichen Drang zeugen, sich vorbehaltlos auszugeben, ohne Rückversicherung und Briefe, bei denen die eingeborene Höflichkeit des Herzens die manchmal so einfach scheinende Mitteilung adelt. Es sind Nachrichten, die sich nicht nur im Gesagten, sondern auch im Nicht-Gesagten verbergen können. Sie alle beweisen einmal mehr die faszinierende Begabung Grieshabers, in einer Welt, die den Künstler mit einem anonymen Publikum zu leben zwingt, ein Echo hervorzurufen.