Beschreibung:

69 S. : mit 15 Abb., 2 Bl. Abb., 54 Taf. Originalhalbleinen.

Bemerkung:

Sehr guter Zustand - VORWORT -- MANNHEIM, das erst 1607 Stadtrechte erhielt, heute der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands, emsig pulsierendes Handels- und Industriezentrum, am Rhein und Neckar gelegen, hat auch im kulturellen Leben seine Geschichte. Nur von den Antikensammlungen der Stadt kann hier die Rede sein. Der letzte pfälzische Kurfürst Karl Theodor ( reg. 1742-99 ) hatte im Jahre 1752 - also drei Jahre bevor Winckelmann nach Rom ging - den Bildhauer am päpstlichen Hofe Peter Anton Verschaffelt ( 1710-93 ) als Hofbildhauer und Akademiedirektor nach Mannheim berufen. In Verbindung mit der öffentlichen Zeichnungsakademie entstand jener berühmte Antikensaal, eine Sammlung von Abgüssen antiker Bildwerke, in der Goethe seine ersten nachhaltigen Eindrücke bildender Kunst des klassischen Altertums empfing. Auch einige Originalwerke gelangten schon im 18. Jahrhundert nach Mannheim, so die vierzehn ( 1943 bei einem Luftangriff vernichteten ) etruskischen Aschenurnen mit Darstellungen aus der Sage, ein kostbares Geschenk des 1799 von Napoleon in die Verbannung geschickten Papstes Pius VI. Das Antiquarium Karl Theodors, in dem Verschaffelt 1769 alle Antiken aus kurpfälzischem Besitz vereinigte, enthielt jedoch vorwiegend vaterländische Altertümer, nur wenige Erwerbungen italischen Fundorts, wie die trunkene Alte6, die mit anderen Kunstwerken, insbesondere Gemälden, beim Übergang der rechtsrheinischen Pfalz in badischen Besitz im Jahre 1802 nach München verbracht wurde, nachdem die Kurfürstliche Residenz bereits 1777/78 von Mannheim nach München verlegt worden war. Anderes, dabei die etruskischen Urnen, wurde als Schenkung des damaligen Kurfürsten Max Joseph an die Stadt Mannheim hier belassen und ging im Jahre 1809 wiederum durch Schenkung in den Besitz des Großherzogs von Baden über gegen die Zusicherung, daß die Sammlung ?allezeit ganz und ungetrennt66 in Mannheim verbleiben solle.3 Sie enthielt - nach dem Bericht von Karl Baumann ( AA 1890, 150 f. ) - außer den vierzehn Aschenkisten aus Volterra über 200 griechische, etruskische und römische Kleinbronzen, einige griechische und römische Marmorskulpturen und Lampen; außerdem gegen 1000 vaterländische Altertümer und über 300 mittelalterliche und ethnographische Gegenstände. Dieser Bestand - so heißt es bei Baumann - blieb unverändert bis zur Umgestaltung des Antiquariums im Jahre 1880.