Beschreibung:

8°. 94 S., lithographiertes Porträt, Pappband mit schwarzgeprägtem Rückentitel

Bemerkung:

Verfasst von seinem Bruder Bernhard Zeerleder, der wegen seiner Unterstützung der katholisch konservativen Kantone in die Ostschweiz floh und politisches Asyl bekam, weshalb die Schrift, obwohl einem der bekanntesten und reichsten Berner gewidmet, in Deutschland gedruckt wurde. - Ludwig Zeerleder (1772-1840), Sohn eines Bankiers und Enkel von Albrecht von Haller, verheiratet mit der Tochter von Abraham Friedrich von Wattenwyl, studierte an der Hohen Schule und am Politischen Institut in Bern, genoss eine Ausbildung bei der Bank Haller und Mallet in Paris und unternahm danach eine Bildungsreise nach Deutschland und England. 1795, nach dem Tod seines Vaters, übernahm er die Familienbank. Im März 1798 schaffte er mit seinem Cousin Gottlieb Abraham von Jenner Teile des bernischen Staatsschatzes ins Ausland und verwaltete sie bis 1803, wofür ihm die Restaurationsregierung 1821 Entlastung erteilte. 1801 wurde er in die bernische Verwaltungskammer und zum helvetischen Finanzminister gewählt, trat aber noch im selben Jahr von letzterem Amt zurück. 1803-1824 war er Mitglied des Grossen und des Kleinen Rats, des Finanzrats und des bernischen Stadtrats. 1809 stiftete er die Hallermedaille, die heute noch periodisch verliehen wird. Ab 1812 führte er die Familienbank wieder selbst. Zeerleder galt als einer der reichsten Berner. Als Gesandter der Berner Regierung am Wiener Kongress 1814-1815 versuchte er, den ehemaligen Berner Aargau für Bern zu retten. 1835 wurde er von der liberalen Regierung wegen angeblichen Unregelmässigkeiten zugunsten der Konservativen bei der Rückerstattung des Staatsschatzes angeklagt, 1840 aber rehabilitiert. (Christoph Zürcher, HLS).

Erhaltungszustand:

(Einband leicht berieben; teilweise leicht stockfleckig; Einband und Rücken teilweise abgeblasst; Einbandecken leicht bestossen; sonst altersgemäss gut erhalten)