Beschreibung:

650 Seiten; 20,5 cm. Originalleinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. minimal berieben. - EA. - Hans Henny Jahnn (* 17. Dezember 1894 in Stellingen als Hans Henny August Jahn; ? 29. November 1959 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und politischer Publizist. ... Jahnns expressionistischer Roman Perrudja (Bd. 1) erschien 1929, nachdem er die erste, formal eher konventionelle Fassung nach Lektüre von James Joyce? Ulysses überarbeitet hatte. Dieses Werk wurde beispielsweise von Alfred Döblin und Heinrich Mann positiv beurteilt, ebenso medial vehement abgelehnt. Fragmente des zweiten Bandes wurden aus dem Nachlass veröffentlicht. ... (wiki) // In diesem Buche wird erzählt ein nicht unwichtiger Teil der Lebensgeschichte eines Mannes, der viele starke Eigenschaften besitzt, die dem Menschen eigen sein können - eine ausgenommen, ein Held zu sein. Manche Leser werden deshalb vor allem herausfinden, die männlichen Züge haben nur eine schwache Prägung an ihm gefunden. Und werden ein kränkliches und peinliches Mißverhältnis entdecken zwischen ihm und seiner strotzenden Umwelt. Sie werden es am Ende unverzeihlich finden, daß er viele Tränen vergießt und mehr Taten der Verzweiflung und Lässigkeit begeht als vorgefaßte Entschlüsse zur Ausführung bringt. Weder der Eine, noch der Beschreiber dieses Lebens werden eine Verteidigung auf solche Vorwürfe entdecken können. Sie werden sich auf die Behauptung zurückziehen müssen, daß der Zwang zu einem Leben, wie es hier beschrieben wird, ein wenn nicht eben so großer wie zum heldischen Dasein, so doch immerhin ein so starker sein muß, daß der dazu Auserwählte oder Verdammte sich ihm nicht anders entziehen kann als durch die Vernichtung der eigenen Existenz. Da der Wille zur bedingungslosen Selbstaufgabe wiederum vorgefaßte Maxime voraussetzt; dazu ein Übriges noch, nämlich die Kraft, jene in die Wege zu leiten, aus der Erkenntnis heraus, an ihr geschieht eine moralische Manifestation, so ist wahrscheinlich, daß nur ein Held diesen Schluß gegen sich selber würde ziehen können. Dem Kronisten bleibt kein anderer Ausweg, als die Existenz anzuerkennen - eine Höflichkeit gegen die Leser, sie im voraus zu warnen, sie werden wenig Erbauliches, wenig Hoffnung und Stärke für die eigene Seele in dem Buche finden. Für den Mutigen, der trotz der Verwarnung das Buch liest, erhofft der Erzähler einen Gewinn: daß er die Anschauung von einer neuen Art Mensch gewinnt, die noch recht unbekannt. Die nicht eigentlich gestalt, vielmehr existent ist. Deren Lebensfunktionen unwichtig sind wie der Flügelschlag der Mücken in der Luft. Die ein Gesetz des Fleisches. Eine Wiederholung nur kraft unbegreiflichen Samens. Keine Qualität der Dämonien. ... (Seite 9)