Beschreibung:

215 Seiten; 20,5 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband und Seiten etwas nachgedunkelt. - EA. - Hans Henny Jahnn (* 17. Dezember 1894 in Stellingen als Hans Henny August Jahn; ? 29. November 1959 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und politischer Publizist. ... Jahnn (verließ) kurz nach der Machtübergabe im Frühjahr 1933 Deutschland und hielt sich während der nationalsozialistischen Diktatur meist im Ausland auf, kehrte aber immer wieder für kurze Zeit nach Deutschland zurück. Seit 1934 wohnte er auf Bornholm in Dänemark, wo seine Schwägerin auf Jahnns Rat einen Bauernhof erworben hatte, den er zunächst selbst bewirtschaftete, später wurde der Hof Bondegård verpachtet, dann verkauft. Jahnn bezog eine kleine Kate ("Granly") in unmittelbarer Nachbarschaft, schrieb und lebte dort mit seiner Geliebten Judit Kárász, einer jüdisch-ungarischen Emigrantin und Bauhaus-Fotografin zusammen. Nach der Rückkehr nach Hamburg nutzte Jahnn die Kate als gelegentliches Sommerhaus. Auf Bornholm verfasste er den größten Teil seines Hauptwerkes Fluß ohne Ufer, einer Romantrilogie von über 2000 Seiten: Band 1 Das Holzschiff (Erstveröffentlichung 1949), Band 2 Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er 49 Jahre alt geworden war (erschienen 1949/1950) und der nicht abgeschlossene Epilog, der 1961 aus dem Nachlass erschien. ? (wiki) // ... "Hier in der Kajüte brennt Licht", sagte Gustav, "und die Luft ist hier anders als unmittelbar neben dem Kiel, über den Abgründen des Wassers. Aber ich will, du magst daraus herleiten, was dir gefällt, zuende erzählen. Der Mensch, der Mann, der Superkargo ließ den Schein der Lampe durch den Raum gleiten, denn der leere unauffällige Platz zwischen den Ballen hatte ihm keinerlei Aufschluß gebracht. Wo ein Schatten ihm nicht deutlich genug war, vergewisserte er sich, was es sein könnte. Als er nichts entdeckte, statt des blinden Passagiers, von dem ihm berichtet worden war, oder dessen Anwesenheit er erraten hatte, oder dessen Tun er in der Zentrale abgelauscht - wir können manche Worte gebrauchen -, also statt eines Menschen unverdächtige Gegenstände oder durchsichtige Luft fand, nahm er den Weg über die Stiege wieder nach oben. Ich blieb liegen, wo ich lag, höchst befriedigt und höchst beladen mit Gedanken." "Es ist ja nicht das erste seltsame Begebnis auf diesem Schiff", sagte die Tochter. "Du bliebst liegen, wo du lagst", sagte Waldemar Strunck. Er hatte bis dahin auf dem rechten Bein gestanden; jetzt verschob er den Körper und lagerte ihn auf das linke. ..Als zum drittenmal Licht in meine Dunkelheit drang, war es Ellena. Ich gab mich sogleich zu erkennen, kroch hervor. Sie sagte, das Meer sei erreicht. Wir eilten in ihre Kammer, und ich erzählte ihr, was du soeben gehört hast." "Ich muß dir entgegnen", sagte Waldemar Strunck mit schwerer Zunge, "ich kann deinen Bericht nicht hinnehmen. Der Reeder, gesetzt den Fall, ihm wäre, aus Gründen, die uns nicht angehen, im letzten Augenblick der Wunsch gekommen, mitzureisen - hätte sein natürliches Recht, das ihm als Eigentümer zusteht, benutzt. ? (Seite 35)