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Goldgeprägte Leinenbände mit Orignaliumschlag.
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OU. Schutzumschläge deutlich bestoßen und teilweise eingerissen, altersbedingt vergilbt, ansonsten gute Exemplare. Band 1: Bleistifteintrag auf Vorsatz. - VORWORT ZUR ERSTEN AUSGABE : Es gibt unter der Fülle der Rilkeschen Briefwechsel nur wenige, der sich über Jahrzehnte erstrecken; es sind die mit seiner Mutter Phia Rilke, mit Frau und Tochter: Clara und Ruth Rilke, mit Lou Andreas-Salome, der Fürstin Taxis, Karl von der Heydt und mit Katharina und Anton Kippenberg. Nichts anderes konnte Rilke veranlassen, immer wieder ?zur Brieffeder zu greifen?, als die ständig ihn rufende Kraft seines Gegenübers. Es ist bezeichnend, daß Rilke in so vielen Briefen sich wegen langen Nichtschreibens entschuldigen muß. Er bedurfte jener Kraft des Briefempfängers, die ja, war sie nur groß genug, war sie Freundschaft oder Liebe, auch ohne Briefe aus der Ferne immer wirkte. Freundschaft war es, die Rilke mit seinem Verleger Anton Kippenberg verband, und sie spiegelt sich aufs schönste in den vorliegenden Briefen, deren Erscheinen wir bereits bei Abdruck des ersten Briefes an Kippenberg im Briefband 1906 bis 1907 angekündigt haben. Diese Freundschaft bedeutet für Rilke, den Schaffenden, mehr als nur den Genuß, aufgehoben zu sein in den sorgenden Gedanken eines anderen, sie bedeutet für ihn die Ordnung, das Geordnete; hierin empfängt er nicht nur die materielle Sicherung seines Daseins, sondern auch mit dem Widerhall des gleichgestimmten Freundes die Bestätigung seiner Lebenspläne. Aus jeder solchen Ordnung ging Rilke gleichsam verjüngt hervor, gestärkt zu neuer Arbeit am Werke. Und über allem stand ihm sein Werk. Als Anton Kippenberg im Jahre 1905 die Leitung des Insel-Verlages übernahm, fand er in dem kleinen Archivschrank der Insel nur wenig von Rainer Maria Rilke vor: in der Zeitschrift ?Die Insel? das Gedicht ?Die heiligen drei Könige?, umrahmt von Vogelerschen Zeichnungen, und als einziges Buch ?Vom lieben Gott und Anderes?, das zu Weihnachten 1900 erschienen und unter dem Titel ?Geschichten vom lieben Gott? 1904 neu aufgelegt worden war. Die ?Geschichten vom lieben Gott? waren etwas Einmaliges, in sich Abgeschlossenes, das nicht Versprechungen für eine Fortsetzung in sich schloß. Es lag nichts Vollkommenes vor, sondern zu beurteilen war, wenn sich Kippenberg mit der Frage befaßte, ob er ein weiteres Buch für die Insel annehmen solle, ein Werdendes, bei dem immer die Gefahr der Unterschätzung besteht. Es war zwar inzwischen (1902) bei Axel Juncker das ?Buch der Bilder? erschienen, aber in einer Auflage von nur 500 Exemplaren, und das war eigentlich keine Empfehlung für einen neuen Verleger. Als dann Rilke im April 1905 dem Insel-Verlag sein ?Stunden-Buch? anbot, war wohl eher Zweifel an dem äußeren Erfolg des Buches am Platze als Zustimmung. Rilke schrieb: ?Es handelt sich um einen großen, weithin gerundeten Gedichtkreis, in den fast alle Fortschritte und das Beste aller Arbeit, die ich seit meinem letzten, vor mehr als zwei Jahren veröffentlichten Gedichtbuche geleistet habe, eingegangen ist. Eine Reihe von Erhebungen und Gebeten soll damit zu einem Ganzen (zu dem es sich selbst gefügt hat) auch äußerlich vereinigt werden und in Erinnerung an die Livres d?heures soll dem Bande der Name Stunden-Buch gegeben sein, mit dem Untertitel: erstes, zweites und drittes Buch der Gebete.? Darauf zu antworten: ?Wir freuen uns, daß Sie die Güte haben wollen, unserem Verlag Ihre neue Schöpfung anzuvertrauen?, dazu gehörte nicht Sicherheit des Urteils, denn Kippenberg hatte das Manuskript ja noch gar nicht gesehen, sondern es gehörte dazu weit mehr: Vertrauen zu einem fast noch Unbekannten. Rilke hat später einmal von der gläubigen und freudigen Kraft Kippenbergs gesprochen, und diese Kraft war nicht etwa nur dem berühmt gewordenen Rilke, sondern schon dem Dichter des ?Stunden-Buches? gegenüber wirksam. Kippenberg fühlte, was im Tiefsten Rilkes lebte (Auszug aus dem Vorwort).