Beschreibung:

4 S., 3 Abb. Faltblatt, zusätzlich längs gefaltet, 38*31 cm.

Bemerkung:

Ungekennzeichneter Nachdruck . Papierbedingt gebräunt, Ausriss auf erstem Blatt, sonst sauber. - Auflistung von 174 Verkaufstiteln. - Aus dem Text: Was die Kunstkritik nach Ansicht des Dada-sophen zur Dadaausstellung sagen wird. Vorweg sei betont, daß auch diese Dada-Ausstellung ein ganz gewöhnlicher Bluff, eine niedere Spekulation auf die Neugier des Publikums ist ? eine Besichtigung lohnt nicht. Während Deutschland bebt und zuckt in einer Regierungskrise von noch nie gekannter Dauer, während die Zusammenkunft in Spaa unser künftig Los immer weiter ins Ungewisse rückt ?· gehen diese Burschen her und machen trostlose Trivialitäten aus Lumpen, Abfällen und Müll. Eine so dekadente Gesellschaft, der es an allem und jedem Können und ernsten Wollen gebricht, ist noch selten in solcher Unverfrorenheit vor die Oeffent-lichkeit getreten, wie es hier die Dadaisten wagen. Nichts kann bei ihnen mehr überraschen; alles geht unter in Krämpfen der Originalitätswut, die, alles Schöpferischen bar, sich austollt in albernen Mätzchen. ?Mechanisches Kunstwerk·? mag ein in Rußland hingängiger Typus sein ? hier ist es talent- und kunstlose Nachäfferei, das äußerste an Snobismus und Frechheit der ernsthaften Kritik gegenüber. Selbst das einzige mäßige Talent unter der Horde, der Zeichner Grosz, enttäuscht; gerade an ihm wird deutlich, wohin Charakterschwäche und Widerstandsunfähigkeit gegenüber dem modischen Zwang und der Sucht nach ?Neuestem? eine Begabung führen können ? mitten in den Sumpf der Langeweile, der Verirrung und des platten Bierulks, Oh Grünewald, Dürer und ihr andern großen Deutschen, was würdet ihr dazu sagen!? Das auf dieser Ausstellung Gezeigte ist durchweg auf einem so tiefen Niveau, daß man sich wundern muß, wie ein Kunstsalon den Mut haben kann, diese Machwerke gegen ein immerhin hohes Eintrittsgeld zu zeigen. Der vielleicht irregeleitete Inhaber des Salons sei gewarnt ? über die Dadaisten aber breite sich gnädiges Schweigen! Raoul Hausmann. - Wikipedia: Die Erste Internationale Dada-Messe war eine von Dadaisten organisierte Ausstellung. Sie fand vom 30. Juni bis zum 25. August 1920 in Berlin statt und wurde von der Galerie Dr. Otto Burchard veranstaltet.[2] Die Messe war mit ihren Ausstellungsobjekten eine Absage an die bürgerliche Kultur, bildete jedoch eine Dokumentation künstlerischer Kreativität, welche die Dada-Revolte freigesetzt hatte und deren Impulse die weitere Entwicklung der modernen Kunst inspirierten.[3] Als Beispiele sind die Pop Art, die Konzeptkunst und die Objektkunst sowie der sich von Paris aus den Ideen und meist spontanen Arbeitstechniken der Dadaisten entwickelnde Surrealismus zu nennen, indem von den Pariser Dadaisten diese Techniken systematisiert wurden.