Beschreibung:

156 Seiten; Illustr.; 19,5 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband berieben; Vorsatz mit kl. priv. Widmung. - Die Pariser Briefe Rilkes an Magda von Hattingberg, die der Dichter "Benvenuta" nannte, entstanden vom 26. Januar bis 26. Februar 1914, als Antworten auf Briefe einer unbekannten Leserin. Der letzte Brief, nicht mehr in Paris geschrieben, bricht ab im Augenblick der Begegnung in Berlin. Von der Schweizerischen Landesbibliothek Bern erhielt Magda von Hattingberg 25 Jahre nach dem Tod des Dichters ein Paket, auf dem von Rilkes Hand geschrieben stand: "Eigenthum der Frau Magda von Hattingberg (Benvenuta), versiegelt am 14. July 1914." Die tragische, mit so gläubigem Ernst begonnene Liebeserfahrung, von der Rilke eine Entscheidung für sein ganzes Leben erhofft hatte, lag an jenem Datum bereits hinter ihm. Das Paket enthielt sämtliche Briefe, die Benvenuta vormals an den ihr noch unbekannten großen Freund geschrieben hatte. Seltsamerweise war dieses Paket von einer Schweizer Dame als "Spende" aus dem Nachlaß Rilkes der Schweizerischen Landesbibliothek übergeben worden, und wir verdanken die Rückgabe an die Eigentümerin nur dem Verantwortungsgefühl des Direktors. Diese Briefe gehören also zu den wenigen an Rilke, die sich über den ersten Weltkrieg hinaus erhielten. ? "... wenn einmal die Stunde kommen sollte, die Du meinst (und dann ist es gewiß, daß ich nicht anders könnte, als sie grenzenlos bejahen), dann gib Zeugnis, denn Du bist berufen auszusagen, hast Du doch das Vermächtnis meines Lebens in Deinen gesegneten Händen." Aus dieser authentischen Vollmacht folgt für die Herausgeberin die Berectiigung, ja, die Verpflichtung, die von ihr gehüteten Briefbekenntnisse des Dichters zu gegebener Zeit zu veröffentlichen. Sie tat es auszugsweise in dem schon genannten Erinnerungsbuch ("Rilke und Benvenuta. Ein Buch des Dankes", Wien 1941 im Andermann-Verlag), einige Jahre später in einem Auswahlbändchen im Verlag Mader in Gmunden. Beide Publikationen sind aber so erheblich gekürzt und geben infolge bestimmter Umstände einen so unklaren Text, daß es nunmehr eine dringende Notwendigkeit ist, den vollständigen und reinen Wortlaut zugänglich zu machen. Das haben mir uns im vorliegenden Buch zur Aufgabe gestellt. ... (Seite 7-8)