Beschreibung:

500 [recte: 503] Bll., (25) Bll., Schweinslederband auf Holzdeckeln, auf vier Bünden, datiert 1560, mit reicher Blindprägung der Deckel, Schließenrelikte, farbiger Blattschnitt, 19 x 11,5 cm.

Bemerkung:

Lateinische Bibel des Basler Druckers und Verlegers Nikolaus Brylinger (1515-1565), der von 1536 an zahlreiche Drucke herstellte. - Ohne die ersten 8 Blätter (Titel, prologi Hieronymi, Inhaltsverzeichnis), jedoch mit dem vollständigen Bibeltext (Liber Genesis, Blatt 1) bis zum letzten Blatt der Johannesapokalypse (numeriert als Blatt 500) und mit dem Register. - VD16 B 2630; Adams 1056; Bibliothecae Biblicae Lorckiana 1426; Bibliotheca Sacra 319. - Einband: datierter Schweinslederband eines unbekannten Meisters. Der Vorderdeckel mit Lilien-Einzelstempel im Mittelfeld in einem Rahmen aus zwei Köpfen und Arabesken (Rolle), im Feld oben die schwarz gehöhten Initialen NM (zwischen den Buchstaben eine Blüte); im Feld darunter die ebenfalls schwarz gehöhte Jahreszahl 1560. Außen eine Rolle Leben Christi (Kreuzigung, Ecce Angnus/Dei Qui Toli; Verkündigung, Ecce Virgo/Concipi Et; Taufe Christi, Hic Est Fil/ius Meus Dilict; Auferstehung Christi, Mors Ero Mo/rs Tua). Die Rolle hat eine Breite von 21mm und eine Länge von ca. 23cm; so nicht bei Haebler und nicht in der Einbanddatenbank der SBB. Die Darstellungen sind von großer Feinheit. Der Hinterdeckel identisch, jedoch mit Blüten und Arabesken als Einzelstempel oberhalb und unterhalb des Mittelfeldes. --- Provenienz 1.: N.M. 1560 (nicht identifiziert). - Provenienz 2.: M. Godefredy Arnoldi Annabergae (Gottfried Arnold, 1666-1714, pietistischer Theologe; seine "Unparteyische Kirchen- und Ketzer-Historie" machte ihn bekannt. Besitzvermerk, mutmaßlich von der Hand Arnolds auf dem vorderen Spiegel). Einige Anstreichungen und Marginalien vielleicht auch aus der Hand Arnolds. Ein weiterer Besitzvermerk auf dem hinteren Spiegel vielleicht ebenfalls aus seiner Hand ("Salvatisint omnes quorum in potestatem [unleserlich] post obitum [Streichung, unleserlich] venerit hic codex saceri"). - Provenienz 3.: Hertzberg anno Domini MDCCCXXIII (handschriftlicher Vermerk auf dem hinteren Spiegel). - Frei von restauratorischen Eingriffen. Berieben und bestoßen; die Deckel etwas sperrend; das Leder des Vorderdeckels randlich etwas eingerissen; die Spiegel fleckig und mit Siegellackspuren; innen teils randfleckig; teils gering angerändert (das letzte Blatt stark angerändert). Sonst und insgesamt ordentliches Exemplar von guter Substanz.