Beschreibung:

444 Seiten und VII; 475 Seiten; 1 Illustr.; 24 cm; 2 fadengeh. Orig.-Pappbände.

Bemerkung:

Gute, akzeptable Exemplare; mit Gebrauchs- und Lagerspuren sowie Läsuren; Einbände mit Ausrissen; Seiten stw. fleckig; altersbedingt aber gut erhalten; stabile Exemplare. - SEHR SELTEN (zusammen) / 2 BÄNDE (= alles). - Die Illustration (Frontispiz in Band 2) zeigt die Sphinx von Gizeh (mit Nase und noch halb im Wüstensand) sowie eine der Pyramiden. - Anhang von Band 2: Verzeichnis der Götter- und Heroennamen. - Julius Braun (* 16. Juli 1825 in Karlsruhe; ? 22. Juli 1869 in München) war ein deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer. ... Zu seinen akademischen Lehrern gehörte unter anderem Eduard Maximilian Röth. 1848 bestand er in Karlsruhe die Lehramtsprüfung und ging anschließend auf ausgedehnte Reisen. Von 1850 bis 1853 reiste er über Ägypten, Syrien, Griechenland und Italien nach Frankreich und England. Braun habilitierte sich 1853 an der Heidelberger Universität und lehrte anschließend dort als Privatdozent. Im Jahr 1860 folgte er einem Ruf auf eine außerordentliche Professur an die Universität Tübingen. Nachdem Conrad Bursian statt Braun auf den Lehrstuhl für Archäologie berufen wurde, ging dieser nach nur einem Semester von Tübingen nach München. Dort hielt er Vorlesungen an der Akademie der Bildenden Künste, allerdings erhielt er dort keine Anstellung. Er reiste 1865 erneut nach Rom. Im Juli 1869 erkrankte er an einer Meningitis, an der er kurz darauf verstarb. Seine zweibändige Naturgeschichte der Sage galt als sein Hauptwerk. ? (wiki) // Zu diesem ersten Band gehört ein Titelblatt, das aber erst mit dem zweiten Band erscheinen kann. Es stellt den Kopf des grossen Sphinx vor, aus seinem Flugsandthal hervorragend, mit der grossen Pyramide hinterwärts zur Linken, und ist von A. Löffler nach der Natur gezeichnet. Der Gegenstand wurde gewählt, weil Memphis die Stätte ist, von der unsere Untersuchung ausgeht - vielleicht auch, um die Verschüttung anzudeuten, aus welcher der ursprüngliche Zusammenhang wieder zu Tag zu heben war. Der zweite Band geht sofort in den Druck und erscheint diesen Herbst. Er umfasst den Rest des semitisch-hellenischen Vorstellungskreises, von welchem noch die vorwiegend sagengeschichtlichen Typhonformen (Poseidon, Ares. Apollon etc.), die Osirisformen (Dionysos, Helios etc.), und die grossen weiblichen Figuren vorzuführen sind; ferner den germanisch-skandinavischen Vorstellungskreis mit dem Bemerkenswerthesten was aus keltischem, slavischem Gebiet etc. daran anschliesst; endlich den indischen Vorstellungskreis und seine Verbreitung über China. Oceanien und Amerika. ... Die selbstgesetzte Aufgabe: ein zwar vollständiges und Alles erschöpfendes und darum (abgesehen von der eigenen Tendenz) für jede Richtung brauchbares Handbuch, aber in gedrängtester Darstellung zu liefern, glaubt der Verfasser auf keiner Seite aus dem Auge verloren zu haben. Dem zweiten Band wird auch das sehr nothwendige, vollständige Register beigegeben. ? (Vorwort Band 1) // ? Als blose Vorstudie zur Religionsgeschichte wäre allerdings eine so vieljährige Arbeit psychologisch kaum möglich. Jener Geschichte der Kunst aber verdankt der Verfasser auch den gegenwärtigen Plan der Ideengeschichte. Es sind ganz dieselben Wege auf denen alle Formen der bildenden Kunst (z. B. dorischer und jonischer Stil) durch die Welt gerückt sind - nämlich von Aegypten nach Babylon, von Babylon nach allen Seiten. Würde nicht der Boden Babyloniens in so reichen Spuren (Pyramiden, Obelisken. Sphinxe. Skarabäen etc.) das Hereinlagern ägyptischer Kultur verrathen - wir würden kaum dazu gekommen sein, auch die Entwicklung des ganzen babylonischen Vorstellungskreises aus dem Aegyptischen zu erwarten. Grundgesetz der menschlichen Geistesnatur ist es, nie etwas neu zu erfinden, so lang man kopiren kann. Auch die Aegypter sind nur darum original, weil sie nichts mehr vor sich hatten, was sie kopiren konnten. Aber sie sind es, denn in ihrem System steht jeder Begriff noch an seiner rechten Stelle, ist mit Notwendigkeit erfordert, aber nur ein einziges Mal vorhanden, während die fremden Kosmo-gonien denselben Begriff unter verschiedenen Namen wiederholen, immer wieder von vorn anfangen - zum deutlichen Beweiss dass sie nur die Trümmerstücke eines aus den Fugen gegangenen fremden Systems aufsammeln. . Wenn aber von Kindheit auf, ausser den Aegyptern, kein Volk original war, so giebt es eine andere Originalität, und zwar die höchste, welche nicht der Anfang sondern die Folge geschichtlicher Entwicklung ist, die Originalität des Mannesalters. Diese tritt ein. wenn eine Persönlichkeit oder Nation alle vorhandenen Kulturelemente in sich aufgenommen und dann noch die Kraft besitzt, darüber hinauszugehen und frei zu schalten mit den überkommenen Elementen. So ist die hellenische Dichtung original geworden mit Homer, die bildende Kunst mit Phidias, die Philosophie mit Aristoteles, während Alles was in jedem dieser Gebiete den genannten Namen vorausgeht, ein mit dem Ausland gemeinsames Gut vorstellt. ? (Band 1; Seite 8)