Beschreibung:

328 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Guter Zustand. -- W. Krecks Grundlegung einer evangelischen Dogmatik erscheint in einer Zeit der Ermattung des dogmatischen Denkens im Protestantismus. Geprägt vom Geist der reformatorischen Theologie Luthers und Calvins und zugleich bewegt von den Intentionen K. Barths, hat es W. Kreck unternommen, noch einmal mit aller Strenge zur >Sache< der evangelischen Theologie zu reden. Gegen den Ungeist des Schlagworts vom Ende der Ära einer Theologie des Wortes und im kritischen Widerspruch zum Vorurteil der Unzeitgemäßheit konzentriert er die theologische Besinnung ganz auf das zentrale Geheimnis, von dem die Bibel zeugen will und die Kirche zu zeugen hat: daß der Gott Israels in Jesus Christus zu allen Menschen gesprochen hat, und daß im Geist Jesu Christi immer wieder Menschen von diesem lebendigen Gott zu hören bekommen. Dieses Ereignis der differenzierten Einheit des redenden Gottes und des hörenden Menschen in der ebenso singulären wie universalen Geschichte Jesu Christi bildet das eine grundlegende Thema der ganzen Theologie. W. Kreck hat es präzis zum elementaren Thema seiner dogmatischen Grundlegung gemacht: das Wort als der wirkliche "Freispruch Gottes" stiftet den Glauben als die wahre "Freiheit des Menschen". -- Die subtile Pointe des Entwurfs liegt in der Bemühung, das Wortverständnis durch eine triadische Konzeption aus abstrakten Einseitigkeiten und falschen Verifikationszwängen zu befreien. Denn das verkündigte Gotteswort ist weder nur Aussage über Gottes Offenbarung seiner selbst, noch ist es nur Zusage von Gottes Entscheidung für uns oder nur Ansage von Gottes Vollendung seiner Geschichte mit der Welt. Sondern die Bibel bezeugt sowohl die Selbstoffenbarung Gottes in ihrer Dialektik von Offenbarung und Verhüllung als auch die göttliche Entscheidung für uns in der Dialektik von Evangelium und Gesetz und ebenso die göttliche Erlösung der Welt in der Dialektik von Verheißung und Erfüllung. Sie bezeugt die Einheit dieser drei Dimensionen in der Identität Jesu Christi: Jesus Christus selbst und nichts sonst ist die eine Wirklichkeit und Wahrheit der Selbstoffenbarung Gottes, seiner Versöhnung der Welt und ihrer künftigen Erlösung. In seinen drei Dimensionen ist Gottes Wort das freisprechende Urteil, das Gott selbst in Jesus Christus gefällt hat, das jeden Gottlosen im Glauben an Jesus Christus betrifft, und das Jesus Christus selbst an der ganzen Welt verifizieren wird. -- Wo das Freiheitswort Gottes in seinen drei Dimensionen bedacht wird, vergeht der Schein, als könne und müsse es im Horizont der Metaphysik, bzw. im Horizont einer Existenz- oder Geschichtsphilosophie in seiner Notwendigkeit und Möglichkeit legitimiert werden. Die Wirklichkeit des göttlichen Urteils selbst ist seine ganze Legitimation. Auf dieses unableitbare und unauflösliche Wunder der Übereinstimmung zwischen der ursprünglichen Freiheit Gottes und der konsequenten Freiheit des Menschen zielt die profunde Grundlegung der Dogmatik von W. Kreck in allen ihren Teilen mit derselben Klarheit und Intensität. Aus solcher Konzentration gewinnt das Werk das scharfe Profil höchster dogmatischer Sachlichkeit, aber zugleich und ineins damit den Charakter gespanntester ethisch-politischer Aktualität. Komplexitäten dieser Art signalisieren. Wer Ohren hat zu hören, wird hören! (Klappentext) ISBN 9783459005987